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Mittwoch, 24. April 2024
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Michael Schumacher gibt zehn Mio. Dollar, BP drei Mio. Euro

Flutkatastrophe: Zahlreiche weitere Großspenden angekündigt (aktualisiert)

Nach der verheerenden Flutkatastrophe in Südostasien rollt die Spendenwelle von Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen weiter auf Hochtouren.

Einen bemerkenswert hohen Beitrag wird Michael Schumacher leisten. Der Manager des Rekord-Weltmeisters, Willi Weber, kündigte am Dienstag abend in der ZDF-Spendengala "Wir wollen helfen" an, dass Schumacher zehn Millionen Dollar (rund 7,5 Millionen Euro) dem Auswärtigen Amt zur Verfügung stellen werde. Laut ZDF hatte Schumacher im vergangenen Jahr bereits 1,15 Millionen Euro an die UNESCO gespendet. 2002 hatte der Rennfahrer für die Flutopfer in Deutschland eine Million Euro bereitgestellt (Autokiste berichtete). Insgesamt wurden durch die ZDF-Sendung über 40 Millionen Euro zusammengetragen.

Der Mineralölkonzern BP hat unterdessen eine Spende von drei Millionen Dollar angekündigt. Der Betrag wurde in gleichen Teilen dem Roten Kreuz, OXFAM (Oxford Komitee für Katastrophenhilfe) und UNICEF zur Verfügung gestellt. Außerdem will das Unternehmen, hierzulande vor allem bekannt durch die Aral-Tankstellen, alle Spenden der Mitarbeiter verdoppeln und die Hilfsmaßnahmen durch Sachspenden sowie Logistik unterstützen.

Der Knorr-Bremse-Konzern hat als sofortige Hilfsmaßnahme einen Betrag von zwei Millionen Euro bereitgestellt. Weitere Hilfen werden nach einer Mitteilung des Unternehmens von den verschiedenen Tochtergesellschaften in ihren Heimatländern organisiert. Ein Großteil der Summe soll in spezielle, noch zu definierende Projekte fließen - wie den Aufbau von Schulen, Kinderheimen oder Trinkwasserversorgungsanlagen -, die eine möglichst effektive und anhaltende Hilfe für die Opfer der Katastrophe sicherstellen sollen. Darüber hinaus wird Knorr-Bremse sich auch in den kommenden Jahren an den laufenden Kosten der Projekte beteiligen.

DaimlerChrysler hat Medienberichten zufolge eine Million Euro für deutsche Hilfsorganisationen sowie für direkte Sachleistungen in der Region zur Verfügung gestellt.

Nissan wird weltweit 100 Millionen Yen geben, entsprechend rund 730.000 Euro.

Die MAN-Gruppe wird als erste Soforthilfe zwei Busse für den Personentransport sowie zwei Sattelzüge mit kompletten Aufliegern für den Transport von Hilfsgütern in die Katastrophengebiete spenden. Um die Fahrzeuge schnell an den Einsatzorten verfügbar zu machen, greift das Unternehmen auf bereits in der Region befindliche Fahrzeuge der Tochtergesellschaft MAN Truck & Bus in Malaysia zurück. Der Gesamtwert dieser Soforthilfe beläuft sich auf rund 300.000 Euro. Mit weiteren Maßnahmen, deren Details erst später veröffentlicht werden, will der Konzern insbesondere in Indonesien dazu beitragen, die Existenzgrundlage der Überlenden wiederherzustellen.

Das F1-Team Sauber hat nach einem Bericht des Informationsdienstes "F1total.com" angekündigt, einen motorlosen Rennwagen aus dem Jahr 1997 zu versteigern und den Erlös zu spenden. Mindestens 100.000 Euro sollen so zusammenkommen. Der kanadische Autozulieferer Magna International spendet 100.000 Dollar an das lokale Rote Kreuz.

Ebenfalls 100.000 Euro hat heute die TÜV-Nord-Gruppe angekündigt. Es sei dies der größte Spendenbetrag in der Geschichte des Unternehmens bzw. seiner Vorgängerorganisationen, hieß es. Der Betrag geht an die "Aktion Deutschland hilft". Die TÜV NORD Gruppe hat unter anderem Tochtergesellschaften in Indien, Indonesien und Malaysia und Thailand; deren Mitarbeiter sind den Angaben zufolge aber nicht direkt von den Auswirkungen der Naturkatastrophe betroffen. Die Auslandsgesellschaften und ihre Mitarbeiter haben sich auch bereits selbst mit Spenden an der Hilfe beteiligt.

Ohne Auto-Bezug, aber zweifelsohne bemerkenswert ist der Beitrag der Bundesregierung. Bundeskanzler Schröder kündigte am Mittag nach einer Kabinettssitzung an, dass Deutschland über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt 500 Millionen Euro zur Verfügung stellen werde, zusätzlich zu den bereits eingesetzten 20 Mio. Euro Soforthilfe.
text  Hanno S. Ritter
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