Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Donnerstag, 25. April 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 2 Minuten
Zunächst zwei Versionen mit 115 und 143 PS für Mini und PSA-Modelle

BMW/PSA: Erste Details zur neuen Vierzylinder-Generation

Bisher, das weiß nicht jeder, wird der Mini von BMW von Chrysler- (Benziner) bzw. einem Toyota-Motor angetrieben. Die nächste Mini-Generation dagegen bekommt, was die Otto-Aggegrate betrifft, eine völlig neue Motorengeneration, die BMW seit Mitte 2002 zusammen mit PSA (Peugeot/Citroën) entwickelt. Heute wurden im Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) von BMW in München erste Einblicke in das Ergebnis gewährt.

Danach wird es zunächst zwei Versionen geben, die beide über einen Hubraum von 1,6 Litern verfügen. Die Grundvariante leistet 115 PS bei 5.700 Touren und ein maximales Drehmoment von 160 Newtonmetern bei 4.250 Umdrehungen. Darüber rangiert eine mit einem sogenannten "Twin-Scroll-Turbolader" und Benzin-Direkteinspritzung nach dem Common Rail-Prinzip versehene Maschine, die 143 PS (5.500/min.) leisten wird. Das Drehmoment beträgt hier 240 Nm zwischen 1.400 und 4.000 Touren.

Dem möglichsten effizienten Umgang mit Kraftstoff sowie einer Optimierung von Gewicht und Größe haben sich die Ingenieure dabei besonders gewidmet. Als Ergebnis verfügt der Motor u.a. über die Umstellung aller mechanischen Übertragungselemente im Ventiltrieb auf Rollreibung, die Integration zahlreicher Funktionen und Anbauteile in den Zylinderkopf und das Kurbelgehäuse sowie einen Einriemen-Antrieb. Dazu kommt eine volumenstromgeregelte Ölpumpe sowie eine Wasserpumpe, die abschaltbar ist: Sie spart Antriebsleistung und beschleunigt den Warmlauf, da erst dann Kühlmittel umgewälzt wird, wenn der Motor betriebswarm ist. Der Zylinderkopf ist mit einem konventionellen Ventiltrieb mit zwei obenliegenden Nockenwellen, Rollenschlepphebeln und hydraulischem Ventilspiel-Ausgleich ausgerüstet.

Beim Direkteinspritzer der neuen Motorenfamilie kommt erstmals in dieser Klasse ein so genannter Twin-Scroll-Turbolader zu Einsatz. Dabei sind im Abgaskrümmer und Turbolader die Kanäle von jeweils zwei Zylindern durch entsprechende Kanalgestaltung voneinander getrennt. Diese Technik führt durch die Reduzierung des Abgasgegendrucks bei niedrigen Motordrehzahlen dazu, dass die Dynamik der pulsierenden Gassäulen im Abgaskrümmer besser genutzt werden kann. Bei reduziertem Verbrauch erhält die Turbine zusätzlichen Schub, weshalb der Turbolader schon früher hochlaufen kann - konkret soll sich der Effekt bereits bei rund 1.400 Umdrehungen einstellen.

Die gemeinsam entwickelten Motoren werden ab 2006 Klein- und Mittelklassewagen von Peugeot und Citroën sowie künftige Varianten des MINI antreiben, in diversen Varianten mit einem leistungsspektrum zwischen 75 und 170 PS. Nach einer Anlaufzeit sollen jährlich rund eine Million Stück gebaut werden.
text  Hanno S. Ritter
Verwandte Themen bei Autokiste
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.