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Mercedes verbaut |
DaimlerChrysler |
künftig exklusiv Handys von Siemens |
Die Einstiegs-Handymodelle von Siemens (München) hören auf die Bezeichnung "A", die etwas besseren auf "C" und die
Business-Topgeräte auf den Buchstaben "S". Der geneigte, autointeressierte Leser wird jetzt die Parallele zur
Nomenklatur eines großen deutschen Autobauers feststellen, und wenn nicht, dann sei noch erwähnt, dass die besonders
teuren und ausgefallenen Siemens-Handys die Bezeichnung "SL" tragen - es gibt neuerdings sogar ein "SL65", und ein
Auto gleichen Namens stammt bekanntlich auch von Mercedes - 612 PS stark und gut für unsere "Begehrlichkeiten"-Rubrik.
Die Ähnlichkeit ist also frappierend - und wir wüssten keinen ähnlichen Fall, in dem nicht der Kopierte, hier also
Mercedes, mit der ganzen Kraft der Rechtsabteilung eines großen Konzerns dagegen zu Felde gezogen wäre. Von den
rechtlichen Erfolgsaussichten einmal abgesehen, scheint es so, als ob dem Autobauer die Ähnlichkeit entweder schlicht
egal ist oder man sie sogar schmeichelnd findet.
Heute erreicht uns nun die Meldung, dass beide Firmen künftig in der Fahrzeugerstausrüstung mit Telefonen
kooperieren. Mercedes hat offenbar Nokia den Rücken zugekehrt, denn beide Partner bezeichnen die Übereinkunft
als "exclusiv". Als erstes Modell können Mercedes-Kunden ab sofort das Multimedia-Handy CX65 zusammen mit ihrem
neuen Auto direkt ab Werk bestellen, und zwar für die Modelle der CLK-, SLK-, E-, CLS-, S- und CL-Baureihe.
Den Wechsel zu Siemens begründet DaimlerChrysler mit der "eingängigen Bedienung" der Mobiltelefone, hoher
Wertigkeit, gutem Design und der Produktvielfalt im Siemens-Portfolio. Diese Punkte, vor allem den letzteren,
hätte sicher auch Nokia gut erfüllt, aber ganz offensichtlich gibt es einen weiteren Grund für die Neuorientierung:
"Siemens Communications bietet innovative Lösungen an und fertigt langfristig Mobiltelefone, die durch die
Anschlussmöglichkeit an eine externe Antenne beste Empfangswerte bei geringer Insassenbelastung erreichen", sagt
Stephan Wolfsried, Direktor Entwicklung, Elektrik/Elektronik und Fahrwerk bei DaimlerChrysler, der sich offensichtlich
wie auch manche Kunden über den fehlenden Antennenausgang bei etlichen Nokia-Modellen geärgert hat.
Auf Wunsch bietet Mercedes-Benz ab Werk und für den nachträglichen Einbau auch weiterhin Einbausysteme mit
Freisprecheinrichtung und universeller Schnittstelle für den Anschluss von Nokia- und Ericsson-Handys,
nicht aber mehr in Kombination mit einem solchen Mobiltelefon.
Bleibt am Ende nur die Frage, wann es auch eine E-Klasse aus München geben wird...