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Donnerstag, 18. April 2024
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Mercedes-Chef ruft zur verstärkten Hersteller-Kooperation auf

Brennstoffzelle: A-Klasse-Testwagen jetzt auch im Kanzler-Fuhrpark

Siehe Bildunterschrift
In Berlin hat DaimlerChrysler
Mercedes inzwischen auch eine spezielle Werkstatt für die "F-Cell"-Autos eingerichtet
Bundeskanzler Gerhard Schröder hat am Mittwoch im Berliner Kanzleramt eine A-Klasse "F-Cell" in Empfang genommen. Das emissionsfreie Brennstoffzellenauto wird künftig im Alltagsbetrieb des Fuhrparks des Kanzleramts laufen.

Die A-Klasse "F-Cell" ist das erste in Kleinserie gefertigte Brennstoffzellen-Fahrzeug der Welt. In den Brennstoffzellen an Bord entsteht durch die kontrollierte Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff elektrischer Strom, der einen Elektromotor antreibt. Die einzelnen Brennstoffzellen sind zu einem "Stack" hintereinandergeschaltet, der vom amerikanischen Daimler-Kooperationspartner Ballard entwickelt und gefertigt wird.

Musste anfänglich - vor rund zehn Jahren - die Brennstoffzellentechnik aus Platz- und Gewichtsgründen noch in einem Transporter verbaut werden, so passt das komplette System sowie die Wasserstofftanks inzwischen in den Sandwich-Boden der (alten) A-Klasse mit langem Radstand. Der Platz im Innenraum und Kofferraum bleibt für vier Personen komplett erhalten. Der Aktionsradius beträgt DaimlerChrysler zufolge rund 160 Kilometer. Der drehmomentstarke Elektromotor leistet 65 kW (88 PS), womit das Auto in ca. 14 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 140 km/h.

"Die Brennstoffzelle ist ein wichtiger Beitrag, Mobilität nachhaltig sicher zu stellen und in einen ökonomisch und ökologisch vertretbaren Rahmen zu bringen - insbesondere vor dem Hintergrund des derzeitigen Ölpreises", erklärte Schröder in Berlin. "Ich bin froh, dass DC dazu einen herausragenden Beitrag leistet und Schrittmacher dieser Zukunftstechnologie ist."

In Berlin ist DaimlerChrysler Partner im Brennstoffzellenprojekt "Clean Energy Partnership", zu dem sich Automobilhersteller, Technologiefirmen, Energiekonzerne und Politiker zusammengeschlossen haben, um die Verbreitung von Brennstoffzellen-Pkw und die Nutzung von Wasserstoff voran zu treiben. Ende 2004 soll die CEP-Tankstelle ihren Betrieb aufnehmen und eine Flotte von Fahrzeugen mit Wasserstoff versorgen - darunter zehn Fahrzeuge vom Typ "F-Cell".

"Für die Fahrzeughersteller liegen die Herausforderungen darin, die Kosten weiter zu senken sowie Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Komponenten zu erhöhen. Hier sollten alle Hersteller noch stärker kooperieren, um dieser Schlüsseltechnologie zum Durchbruch zu verhelfen", sagte Mercedes-Chef Prof. Jürgen Hubbert bei der Übergabe.
text  Hanno S. Ritter
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