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Alle Zahlen und Tendenzen in der Übersicht / Mit Herstellerwertung

Marktbericht Juli 2004: Dickes Sommerloch

"Sommerloch" titelt das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) lakonisch über den Marktbericht für Juli 2004. In der Tat konnte die Branche nach einem schlechten Mai und einem guten Juni wieder hauptsächlich Negativtendenzen einfahren.

Insgesamt wurden 267.620 Pkw neu zugelassen, was einem Minus von 14 Prozent gegenüber dem Vormonat und insbesondere einem Minus von 7,1 Prozent gegenüber dem Juli 2003 entspricht. Der Nutzfahrzeug-Bereich verliert ebenfalls deutlich gegenüber dem Juni, im Jahresvergleich konnten aber immerhin die Sattelzugmaschinen kräftig zulegen. Motorräder und Busse waren mit minus 5,5 bzw. minus 32,3 Prozent ebenfalls rückläufig. Alles in allem ergab sich ein Minus von 6,5 Prozent bei den Kraftfahrzeugen insgesamt.

Betrachtet man die Situation nach Ablauf der ersten sieben Monate 2004, ergibt sich trotz einer Zunahme von 24,1 Prozent bei den Sattelzugmaschinen ein negatives Bild auf dem Neufahrzeugmarkt (- 1,6 %). Pkw hinken mit 2,2 Prozent, Krafträder sogar mit 4,6 Prozent dem Vorjahreszeitraum hinterher. Dass das Vorjahresergebnis von 3,24 Millionen neu zugelassenen Pkw noch erreicht werden kann, wird zusehends unwahrscheinlicher - und das, wo doch alle auf eine Besserung in 2004 spekuliert oder gehofft hatten. Lediglich die neuen Modelle BMW 1er, Audi A3 Sportback und Mercedes A-Klasse können möglicherweise das Ruder noch herumreißen. Im Nutzfahrzeugbereich dürfte die IAA in Hannover für einige zusätzliche Impulse sorgen, die sich aber möglicherweise erst im kommenden Frühjahr richtig bemerkbar machen.

Bezogen auf die Hersteller gibt es im Vergleich mit dem Juni fast überall dicke Minuszeichen. ausnahmen sind lediglich Alfa Romeo (+11,8 Prozent), Daihatsu (+27 Prozent), Porsche mit 12,8 Prozent Zuwachs und als Überraschung Lancia mit satten 67,4 Prozent Plus. Voll im negativen Trend liegen dagegen Chrysler/Jeep mit 14,2 Prozent und Opel/GM mit 14,3 Prozent, die DaimlerChrysler-Gruppe (- 13,9 %) und die VW-Gruppe (- 13,6 %). Extreme Verluste verzeichneten Saab (- 51,7 %) und Subaru (- 76,9 %). Im Vergleich zum Vorjahresmonat sieht es gemischter aus: Auffallend sind deutliche Zuwächse bei Volvo, Toyota/Lexus, Subaru, Smart, Maserati, Hyundai und Daewoo, abwärts ging es dagegen vor allem für Saab, Renault, Nissan, Citroën und auch für Audi (siehe Tabelle).

Zuletzt ein Blick auf den Gebrauchtwagenmarkt: 579.451 Pkw wechselten im Juli den Halter, 101 Fahrzeuge mehr als im Vormonat, aber 8,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Bei den Ackerschleppern und den "Übrigen Kraftfahrzeugen" waren zweistellige Zuwachsraten (12,1 % bzw. 10,7 %) zu verzeichnen, dessen ungeachtet ergibt der Gebrauchtfahrzeugmarkt insgesamt ein Minus von 0,6 Prozent. Bezogen auf das Rumpfjahr verbleibt ein Minus von 2,4 Prozent bei den Pkw und 2,6 Prozent insgesamt.

Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.
text  Hanno S. Ritter
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