Der Automarkt bleibt in einem Auf und Ab. Nach guten Werten im März und April und einem deutlichem Einbruch im Mai
gab es im Juni einen Aufschwung wie schon seit vier Jahren nicht mehr. Nach den jüngsten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes
lag der vergangene Monat mit 311.162 neu zugelassenen Pkw deutlich über den Vorjahreswerten und sorgte für eine Steigerung
von 4,0 Prozent zum Vorjahr. bezogen auf alle Fahrzeuge ergibt sich sogar ein Plus von 5,2 Prozent.
Die Halbjahresbilanz konnte der Juni dagegen auch nicht mehr retten: 1,66 Mio. Pkw wurden neu in den Verkehr gebracht,
das sind 1,3 Prozent weniger (alle Fahrzeuge: -0,8%) als im ersten Halbjahr 2003. Um das Vorjahresergebnis von 3,24 Mio.
Pkw zu erreichen, muss das zweite Halbjahr noch deutlich anziehen - nicht ganz leicht, steht doch das Sommerloch ebenso
bevor wie der traditionell schwache Dezember. Dagegen stehen allerdings diverse neue Modelle, die erst im Herbst erstmals
ausgeliefert werden, allen voran Audi A3 Sportback, BMW Einser und Mercedes A-Klasse.
Besonders gefragt sind heute freizeitorientierte und geländefähige Fahrzeuge mit multifunktionalen Raumkonzepten. So
lagen die Großraumfahrzeuge und Geländewagen sowie Minis im "Hochformat" in den vergangenen sechs Monaten besonders
gut im Rennen. Außerdem zeigt die Statistik: Der Diesel-Anteil steigt weiter auf inzwischen 42,6 Prozent. Die
Käuferanteile neuer Pkw haben sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum von den privaten (48,8 %) zu den gewerblichen Haltern
(51,2 %) hin verschoben.
Für die Nutzfahrzeuge verlief das erste Halbjahr ausgesprochen positiv. Mit beständigen Zuwachsraten haben sich Lkw
(+ 8,8 %), Sattelschlepper (+ 22,5 %) und Ackerschlepper (+ 6,0 %) nun aus der konjunkturellen Talsohle verabschiedet.
Dies gilt auch für Busse (+3,8 Prozent), wenn dieses Segment auch gegen den Mai verloren hat. Ganz tief im Tal befindet
sich dagegen der Motorradmarkt trotz des guten Juni-Ergebnisses von + 11,7 Prozent. Lediglich 136.596 neue Maschinen
(- 4,5 %) wurden in den ersten sechs Monaten in den Verkehr gebracht.
Eine Belebung des Marktes könnte jedoch von den in Amerika so beliebten Quads (leichte vierrädrige Kfz) ausgehen.
Von Januar bis Juni 2004 kamen in Deutschland bereits 14.846 Stück neu in den Verkehr, etwa doppelt so viel wie im
ersten Halbjahr 2003. Die dreirädrigen Kfz (Trikes) sind mit einem Anteil von etwa vier Prozent darin enthalten.
Die kleinen flinken Spaß-Mobile mit Versicherungskennzeichen und die reinen Off-Road-Modelle (ohne Kennzeichen) sind
in dieser Aufstellung jedoch nicht berücksichtigt.
Bezogen auf die Hersteller können sich mit Ausnahme von Mercedes-Benz (-7,9%), Porsche (-8,4%) und Seat (-0,2%)
alle Autobauer über Steigerungsraten gegenüber dem Mai freuen, besonders stark bei Mitsubishi, Suzuki, Subaru und Saab
mit Raten jenseits der 40 Prozent. Gemischter sieht die Halbjahres-Bilanz aus: Neben Shooting-Star Daewoo (plus
72 Prozent) sind Volvo, Hyundai, Porsche, Toyota/Lexus, Smart und Mazda im deutlichen Plus, während Mitsubishi,
Nissan, Fiat, Audi, Citroen und auch Mercedes, Opel und Peugeot Rückgange verzeichnen mussten. VW ist marginal im
Minus (0,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Weiterhin recht düster sieht es auf dem Gebrauchtwagen-Markt aus: Gegenüber dem Mai weist die KBA-Statistik zwar für
Pkw und den Gesamtmarkt ein Plus aus, bezogen auf das erste Halbjahr bleibt aber noch ein Minus von 1,3 Prozent (Pkw)
bzw. 1,5 Prozent (alle Fahrzeugarten). Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.