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In der S-Klasse |
DaimlerChrysler |
bestellen schon 86 Prozent der Diesel-Kunden den optionalen Rußfilter |
Mit der Einführung der Rußfilter-Technologie auf breiter Front tun die Autobauer sich schwer, manche mehr, andere
weniger. Zur inzwischen letzteren Gruppe gehört Mercedes. Die Stuttgarter bieten inzwischen, zählt man alle
Karosserie-/Motorkombinationen zusammen, schon 20 Modelle mit Partikelfilter (DPF) an, wenn die Technik auch nur in
zweien dieser 20 serienmäßig ist. Alle Varianten erfüllen dagegen gleichzeitig die EU4-Norm - noch immer keine
Selbstverständlichkeit.
Von dem Angebot profitiert dabei nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern auch Mercedes selbst: Nach jetzt
veröffentlichten Zahlen bestellen schon zwischen 83 und 86 Prozent der Diesel-Kunden in der C-, E- und S-Klasse die
sauberen Varianten, insgesamt seit der Einführung rund 50.000 Fahrzeuge. Mit der Einführung der neuen A-Klasse, die im
Gegensatz zur alten Generation ebenfalls in allen Diesel-Motorisierungen mit Filter angeboten wird, dürfte sich der
Anteil und insbesondere die Gesamtzahl weiter rasch erhöhen.
Demgegenüber fällt die Nachfrage im europäischen Ausland noch deutlich geringer aus; sie beträgt zum Beispiel in
Italien nur 0,4 und in Frankreich 0,2 Prozent.
Das aktuelle Programm der Mercedes-Diesel reicht vom neuen A 160 CDI mit 82 PS für 19.546 Euro bis hoch zum S 320 CDI
mit 204 PS, für den mindestens 62.234 Euro verlangt werden. Nicht mit Filter lieferbar sind die V8-Modelle im E 400
und S 400 sowie die Fünfzylinder in den 270er-Varianten. Zumindest bei der E-Klasse haben die Stuttgarter hier aber
in Form des E 280 CDI nachgelegt, der motorseitig auf dem 3,2-Liter Modell beruht, aber auf die Leistungswerte des
270ers gedrosselt und nur mit Filter zu haben ist (Autokiste berichtete). Das Mercedes-System arbeitet ohne Zusatzstoffe
und ist deshalb über eine lange Laufleistung wartungsfrei.
So weit, so gut. Bleibt zu hoffen, dass die Stuttgarter sich möglichst bald auch noch den Ruck geben, den Filter zum
Serienstandard zu machen und die noch verbleibenden Lücken zu schließen, auch bei M- und G-Klasse, den leichten
Nutzfahrzeugen - und dem Smart. Denn: DPF ist auch fürs Marketing gut. Volkswagen kann ein Lied davon singen,
freilich mit negativen Vorzeichen.