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Freitag, 29. März 2024
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Noch mehr Leistungsfähigkeit und Lebensdauer / 7.800 Euro Aufpreis

Porsche: Weiterentwickelte Keramikbremse feiert Premiere im neuen 911

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vor dem Start: PCCB
Porsche
Ein Porsche ist ein schnelles Auto, keine Frage. Ein 911 GT3 etwa benötigt etwa gerade einmal 9,4 Sekunden auf Tempo 160 - doch noch viel imposanter sind jene 19,7 Sekunden, die nach Werksangaben vergehen, bis der Klassiker aus dem Stand einmal Tempo 200 erreicht und wieder auf Null abgebremst hat. Kurzum - ein Porsche ist auch ein Auto, das so gut bremst wie kaum ein zweites.

Wer der Bremsanlage die Krone aufsetzen will, hat schon seit geraumer Zeit in diversen Modellen die Möglichkeit, die von Porsche entwickelte Keramikbremse zu ordern. Das PCCB (Porsche Ceramic Composite Brake) getaufte System zeichnet sich durch nochmals bessere Leistungsdaten, weniger Gewicht und nicht zuletzt auch durch eine sehr hohe Lebensdauer aus. Die gelochten und innenbelüfteten Keramikverbund-Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 350 Millimeter wiegen rund 50 Prozent weniger als Bremsscheiben aus Metall und verringern die ungefederten Massen beim 911 Carrera S um 14 Kilogramm. In Verbindung mit einem ebenfalls völlig eigenständigen Bremsbelag entwickeln die Keramik-Bremsscheiben sofort hohe und vor allem konstante Reibwerte während der Verzögerung. Der Abrieb ist im Vergleich zu Metall-Bremsscheiben äußerst gering, was die Keramik-Bremsscheiben ihrer extremen Oberflächenhärte verdanken. Das freut die Umwelt - und die Aluräder.

Daraus und aus der Korrosionssicherheit des Werkstoffs - Keramik-Scheiben sind absolut unempfindlich gegenüber Streu- und Flüssigsalzen - resultiert denn auch ein weiterer Vorteil der Technik, nämlich die lange Lebensdauer. Zahlen hierzu nennt der Sportwagenbauer nicht, was rechtliche, aber auch praktische Gründe hat: Ein 911, der nur als Standardauto benutzt wird, ist nicht mit dem zu vergleichen, das von seinem Besitzer bisweilen auch über die Nordschleife geprügelt wird. Eine deutlich sechsstellige Kilometerleistung bis zum Austausch darf aber unterstellt werden.

Im neuen 911-Modell, der Baureihe 997, die schon in den nächsten Wochen in die Showrooms rollen wird (Autokiste berichtete), verbaut Porsche nun erstmals die zweite PCCB-Generation, und zwar bereits ab dem "Basismodell" 911 Carrera.

Eingesetzt werden weiterentwickelte Keramik-Bremsscheiben, bei denen die Innenkühlkanäle durch eine neue Formgebung mehr Kühlluft durch die drehende Scheibe fördern. Gleichzeitig erhöht eine vergrößerte Anzahl von Kühlkanälen die Formsteifigkeit der Scheibe. Dadurch wird die Scheibenverformung unter hohen Belaganpresskräften deutlich reduziert. Schließlich konnte durch Optimierung der Faserverstärkung in der Reiboberfläche der Bremsscheiben die Abriebfestigkeit insbesondere unter hoher Belastung nochmals deutlich gesteigert werden. Porsche verspricht im Ergebnis eine weitere Steigerung der klassischen PCCB-Tugenden Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit, aber auch der Bremskomfort soll profitieren.

Der Aufpreis für die verbesserte PCCB beim neuen Elfer beträgt in Deutschland wie bisher 7.830 Euro.
text  Hanno S. Ritter
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