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VW-Chef Pieschetsrieder |
Volkswagen |
bei der Vertragsunterzeichnung in Ingolstadt |
Volkswagen und die Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) haben am Sonntag eine gemeinsame Erklärung
zum Bau eines weiteren Fahrzeugwerks bei Shanghai unterschrieben. Das Dokument wurde im Rahmen eines Besuchs des
Ministerpräsidenten des Staatsrats der Volksrepublik China, Wen Jiabao, bei Audi in Ingolstadt unterzeichnet.
"Für den Volkswagen-Konzern ist und bleibt China unser wichtigster Markt außerhalb unseres Heimatlandes", sagte
VW-Chef Pischetsrieder bei der Vertragsunterzeichnung. Seit 2002 sei dieses Land der wichtigste Auslandsmarkt für den
Volkswagen-Konzern. Der neue Standort sei Teil der Strategie, die Produktionskapazität in China bis zum Jahr 2008
stufenweise und ausgerichtet auf die Markterfordernisse auf jährlich 1,6 Millionen Automobile zu erhöhen.
Das geplante Werk ist den Angaben zufolge zunächst auf eine Kapazität von jährlich 150.000 Fahrzeugen ausgelegt.
Die beiden Joint-Venture-Partner werden jeweils einen Anteil von 50 Prozent halten. Ein Vertrag für den Bau
soll nach abschließender Prüfung der Wirtschaftlichkeit und Auslastung des Standorts unterzeichnet werden.
In einer Ergänzung des bestehenden Joint-Venture-Vertrags von Shanghai Volkswagen (SVW) wurde am Sonntag darüber
hinaus die Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um 1,5 Milliarden Renminbi (rund 150 Millionen Euro) auf 7,8
Milliarden Renminbi (rund 780 Millionen Euro) beschlossen. Die Aufstockung ist mit dem Produktionsstart des VW
Touran bei SVW verbunden, der in diesem Jahr in den chinesischen Markt eingeführt wird. Die Vertragsergänzung sieht
außerdem die Übernahme eines bisher von dem Gesellschafter CNAIC gehaltenen SVW-Anteils von 10 Prozent durch die
SAIC vor. VW und die SAIC werden künftig zu jeweils 50 Prozent Anteilseigner von SVW sein.
Der Volkswagen-Konzern hat in China im Jahr 2003 mit rund 698.000 Fahrzeugen der Marken VW und Audi nach eigenen
Angaben rund 36 Prozent mehr Fahrzeuge als im Vorjahr abgesetzt und hält damit einen Marktanteil von über 30 Prozent.
Die Wolfsburger sind in China an drei Joint-Venture-Unternehmen beteiligt. Bei FAW-Volkswagen im Norden Chinas werden
die Modelle Golf, Bora und Jetta sowie Audi A8 und A4 gefertigt. Shanghai Volkswagen (SVW) produziert den Passat,
Santana, Santana Variant, Touran, Polo und Gol. Ein weiteres Joint-Venture fertigt Getriebe, die für den Einbau in
die Fahrzeuge sowohl von FAW-Volkswagen und SVW bestimmt sind.