Lesezeit: ~ 2 Minuten
Vor allem Versicherungen treiben den Aufbau voran
Studie: Werkstattketten sind in den Startlöchern
Die Zeiten der kleinen Tankstelle, deren Mechaniker hier mal schraubt und dort mal schweißt, scheinen gezählt:
Immer mehr Werkstätten schließen sich zu regionalen oder gar nationalen Netzen zusammen. Wer als kleinere Werkstatt den
gemeinsamen Standard nicht erfüllen kann, steht vor dem Aus. Teils initiieren die Kfz- Versicherungen solche Netze, teils
gehen sie auf die eigene Initiative der Anbieter zurück. Das Ziel ist zumeist das gleiche: Die Kosten sollen sinken und die
Auftragsvolumen steigen. Während sich solche Netze zum Branchenstandard entwickeln, dürfte bis zum Jahr 2010 etwa jede
fünfte Werkstatt ihre Pforten schließen. Das ist ein Ergebnis des "Branchenkompasses Spezial - Kfz-Versicherungen", einer
aktuellen Studie von Mummert Consulting und dem F.A.Z.- Institut in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut
Forsa.
Vor allem Versicherungen treiben den Aufbau solcher Werkstattnetze voran, heißt es in der Studie. Sie folgten damit dem
Beispiel der HUK Coburg, die schon länger mit zahlreichen freien Werkstätten fest kooperiert. Fast jeder zweite
Versicherer könne sich vorstellen, ein eigenes Netz aufzubauen, zwei Drittel erwarteten sich Vorteile davon, auf einen
solchen Verbund zurückzugreifen.
Die Untersuchung zeigt, dass die Marktführer sogar mit überwältigender Mehrheit planen, binnen dreier Jahre ein
Werkstattnetz aufzubauen. Kleinere Anbieter werden diese Netze - gegen Gebühr - ebenfalls fast durchgängig nutzen.
Parallel planen die Versicherungen, mehr und mehr Kaskoprodukte anzubieten, die an die Nutzung bestimmter Werkstätten
gebunden sind. Diese Verträge sollen sich in drei bis fünf Jahren am Markt etablieren und für die Auslastung der Netze
sorgen. Fünf von sechs Gesellschaften mit einem hohen Marktanteil - regional oder national - erwarten, dass sich die
neuen Policen bis spätestens 2008 durchgesetzt haben werden. Die befragten Top-Entscheider erwarten, dass die
Netzbetreiber zu 56 Prozent ausschließlich mit freien Werkstätten kooperieren. Vertragswerkstätten werden hier mit einem
Anteil von nur einem Viertel klar das Nachsehen haben.
Die Vorteile der Kooperation haben allerdings auch bereits die Anbieter von Reparaturleistungen selbst erkannt:
Unternehmen wie Motorcare oder ReparaturPartnerDirekt haben sich darauf spezialisiert, mit Werkstätten zusammenzuarbeiten
und Aufträge etwa für Versicherte von Axa oder Alte Leipziger innerhalb eines Netzes zu vermitteln. Auch die Werkstätten
selbst und andere Unternehmen, etwa Autohersteller oder Ersatzteilanbieter, wollen in den kommenden Jahren den Aufbau
institutionalisierter Netze forcieren, die mit den Versicherungen teils sogar auf Vertragsbasis kooperieren werden.
text Hanno S. Ritter
Verwandte Themen bei Autokiste
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
|
Sie befinden sich im Archiv.
Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten
Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht.
Aktuelle Auto-News finden Sie hier.
|