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"Automobilwoche": Mitsubishi mit scharfer Kritik an DaimlerChrysler
Hyundai will Verträge mit DaimlerChrysler kündigen
Hyundai Motor wird in der kommenden Woche alle Kooperationsverträge mit DaimlerChrysler kündigen. Dies jedenfalls
berichtet die in München erscheinende "Automobilwoche" unter Berufung auf drei Vorstandsmitglieder, die diesen Plan der
Branchenzeitschrift gegenüber bestätigt hätten. Betroffen sind das Joint Venture zum Bau von Nutzfahrzeugen und die
jährliche Lieferung von 50.000 Lkw-Motoren an Hyundai. Konzernchef Park Hwang-Ho sei weiter stark verärgert über die
China-Pläne von Mercedes-Benz. Hyundai beharrt auf seiner Position, dass der chinesische Partner Beijing Automotive
Industry Company (BAIC) für 30 Jahre exklusiv an Hyundai gebunden sei. Die Stuttgarter wollen ihrerseits mit BAIC
Modelle in China fertigen. Wenn sich die Koreaner durchsetzen, könnten diese Pläne einen herben Rückschlag erleiden.
Die Entwicklung kommt DaimlerChrysler möglicherweise aber nicht so ganz ungelegen. Man war bereits seit einiger
Zeit wegen Verzögerungen beim Lkw-Joint Venture verärgert. Nach dem Kauf der Mitsubishi-Lkw-Sparte Fuso ist außerdem
Hyundai nicht mehr so wichtig für die Lkw-Pläne der Stuttgarter. DaimlerChrysler ist auch mit 10,5 Prozent an Hyundai
beteiligt.
Am Donnerstag Abend hatte DaimlerChrysler nach einer außerordentlichen Sitzung mitgeteilt, sich nicht am Sanierungsplan
und der Kapitalerhöhung für Mitsubishi (MMC) zu beteiligen (Autokiste berichtete). Mitsubishi hat unterdessen laut
"Automobilwoche" scharfe Kritik an der Vorgehensweise geäußert. "Die haben uns ins Messer laufen lassen", zitiert
das Blatt einen namentlich nicht genannten MMC-Direktor. "Alles war auf eine Plattform-Kooperation ausgerichtet, nun hängen
wir in der Luft," soll es heißen. Bei MMC sieht man dem Bericht zufolge nun offenbar auch die Vertrauensbasis für
an sich weiterhin bestehende Kooperationsvorhaben zerstört.
text Hanno S. Ritter
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