Lesezeit: ~ 2 Minuten
UBA: Ergebnisse einer neuen Lärmstudie zeigen klaren Zusammenhang
Studie: Chronischer Verkehrslärm erhöht das Herzinfarkt-Risiko
Verkehrslärm und Arbeitslärm sind Risikofaktoren für den Herzinfarkt. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des
Umweltbundesamtes (UBA). Dort heißt es, das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, steige bei Männern um etwa 30 Prozent,
falls sie längere Zeit in Gebieten mit hohem Verkehrslärm wohnen, deren mittlerer Schallpegel im Außenbereich am Tag über
65 dB(A) liegt.
An der Studie nahmen insgesamt 4.115 Patienten aus 32 Berliner Kliniken teil. Sie wurden von Forscherinnen und Forschern
des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité, Universitätsmedizin Berlin, interviewt.
Sie füllten einen Fragebogen zu Lärm-Störungen in ihrem Wohnumfeld aus und beschrieben Lage und Beschaffenheit ihrer
Wohnung. Dabei wurden auch andere bekannte Risikofaktoren für den Herzinfarkt - wie Diabetes, Herzinfarkte in der Familie,
Rauchgewohnheiten oder soziale Schicht - erfasst.
Das UBA bestimmte mit Hilfe der Lärmkarte der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung den Straßenverkehrslärmpegel
außen vor den Wohnungen der Untersuchungsteilnehmer. Bei Untersuchungspersonen, die an stark befahrenen Hauptstraßen
wohnten, zeigte sich ein leichter Anstieg des Herzinfarktrisikos gegenüber denjenigen, die in vergleichsweise ruhigen
Nebenstraßen wohnten. Dies betraf nur die Männer. Statistisch gesichert werden konnte der Zusammenhang mit dem Verkehrslärm
bei denjenigen, die schon länger nicht umgezogen waren. Warum Frauen nicht betroffen waren, bleibt unklar. Möglicherweise
spielen hormonelle Einflüsse oder andere Aktivitätsprofile dabei eine Rolle. Neben der objektiven Lärmbelastung war bei
Männern auch die Belästigung durch nächtlichen Straßenverkehr und bei Frauen die Belästigung durch nächtlichen Fluglärm
mit einem Anstieg des Herzinfarktrisikos verbunden.
Bereits vor zehn Jahren führte das UBA auf der Grundlage der Berliner Lärmkarte eine Herzinfarktstudie durch. Sie lieferte
weitgehend identische, gemessen an der statistischen Signifikanz jedoch nicht so klare Ergebnisse wie die aktuelle
Untersuchung. Gefördert wurde die Studie, was den Straßenverkehrslärm betrifft, vom Bundesumweltministerium.
Die vollständige Studie mit dem Titel "Chronischer Lärm als Risikofaktor für den Myokardinfarkt - Ergebnisse der
»NaRoMI«-Studie" ("Noise and Risk of Myocardial Infarction") ist in der Reihe WaBoLu-Hefte des
Umweltbundesamtes als Nr. 02/04 erschienen, umfasst 426 Seiten und kostet 10,- Euro. Sie ist erhältlich bei Werbung und
Vertrieb (Link nachfolgend).
text Hanno S. Ritter
Verwandte Themen bei Autokiste
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
|
Sie befinden sich im Archiv.
Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten
Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht.
Aktuelle Auto-News finden Sie hier.
|