VW: Golf-Verkauf zieht offenbar an

Die Verkaufszahlen für den Golf V weisen offenbar nach oben. Wie die Financial Times Deutschland unter Berufung auf VW-Vertriebschef Georg Flandorfer berichtet, seien die Bestellungen in den letzten beiden Wochen von bisher rund 350 auf jetzt 650 täglich angestiegen. Er mache sich nun keine Sorgen mehr über den Golf, zitiert das Blatt den VW-Manager. Die Nachfrage sei jetzt im Plan.

Probleme in der Anfangsphase der Fertigung und eine deutliche Käuferzurückhaltung hatten den Wolfsburgern seit Präsentation des Golf im September erhebliche Sorgen bereitet. Der Konzern änderte daraufhin seine Preispolitik: Seit kurzem ist die Klimaanlage beim Golf serienmäßig, der Preis der Klimaautomatik deutlich reduziert. Die Kundenersparnis von 1.250 Euro entspricht rund acht Prozent Nachlass bezogen auf das Einstiegsmodell.

Ob es dieses allerdings noch allzu lange geben wird, ist die andere Frage. Flandorfer bezeichnete die 75 PS-Variante als das eigentliche Sorgenkind. Was noch bis vor kurzem das beliebteste Modell war, hat sich zum Ladenhüter entwickelt. Offenbar hat die Kundschaft Angst, das der große und schwere Golf mit 75 PS und gerade einmal 1,4 Liter Hubraum nicht recht vom Fleck kommt. Bei den höher motorisierten Versionen, so Flandorfer gegenüber der FTD, sei man dagegen "ausverkauft". Inzwischen sei der Golf 1,9 TDI zum Volumenmodell avanciert - trotz des nach wie vor nicht lieferbaren Rußfilters.

Flandorfer deutete weiter an, es sei möglicherweise ein Fehler gewesen, das Auto im üblicherweise schwachen Herbst auf den Markt zu bringen. "Unser Konkurrent kommt nicht auf vier Rädern daher, unser Konkurrent ist die Konjunktur", sagte der VW-Manager.

Die Aktion mit der kostenlosen Klimaanlage hat VW aber auch einigen Ärger eingebracht - von jenen Kunden nämlich, deren Fahrzeug vor dem Stichtag ausgeliefert wurde und die so keine Erstattung bekommen. Die in München erscheinende "Automobilwoche" berichtet unter Berufung auf den VW-Händlerverband von Hunderten Reklamationen.