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Freitag, 29. März 2024
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Neue Spitzenplätze in gleich fünf Segmenten

Marktbericht: Die Topseller im Dezember 2003

Renault Twingo
VW Polo
VW Golf
VW Passat
Mercedes E-Klasse
BMW 7er
Nissan X-TRAIL
Peugeot 206 CC
VW Touran
VW T5
Bestseller Hersteller
im Dezember 2003
Weiterhin viel Bewegung bei den Bestsellern in den einzelnen Fahrzeugklassen: Nach den jüngsten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) gab es im Dezember gleich in fünf Segmenten neue Spitzenreiter.

Der erste neue Sieger heißt Renault Twingo (2.221 Zulassungen) bei den Minis, der den VW Lupo ablöst und auf Rang 4 verbannt. Die beiden Modelle zusammen mit dem auch im Dezember wieder zweitplatzierten Smart streiten stets um den Führungsanspruch. Aufsteiger des Monats ist eindeutig der neue Fiat Panda, der inzwischen bereits auf Rang 3 kommt, und damit nicht nur den Lupo, sondern auch andere Minis wie Ford Ka, Seat Arosa oder Daewoo Matiz deutlich hinter sich lässt. Gut möglich, dass der Panda in diesem Jahr noch die Spitzenposition erreichen wird. Zu den Minis zählt fortan auch der Lancia Ypsilon (177 Zulassungen), dessen Vorgänger "Y" beim KBA noch als Kleinwagen eingruppiert wurde.

Bei diesen, den Kleinwagen nämlich, nichts Neues auf dem Treppchen: Deutlich führt der VW Polo das Segment mit 10.647 Zulassungen an, gefolgt vom Opel Corsa, der mit 4.189 Exemplaren freilich nicht einmal die Hälfte schafft. Auf Rang 3 folgt der Polo-Bruder Fabia von Škoda (3.306); auf Rang 4 vorgeschoben hat sich der Peugeot 206 und damit den Seat Ibiza verdrängt. Fast 1.000 Autos weniger als der 206 schaffte Renault mit dem Clio - ein Verhältnis, das etwa im Oktober noch genau andersherum notiert wurde. Der Clio wiederum ist, wie auch der Fiat Punto, deutlich beliebter als der Ford Fiesta.

Die Untere Mittelklasse geht auch im Dezember natürlich an VW und den Golf (12.257 Zulassungen), wenn auch der Anteil innerhalb der Gruppe von 28,3 Prozent im Oktober auf jetzt 24,4 Prozent gefallen ist. Volkswagen muss dringend aufpassen, dass aus dem jahrzehntelangen Bestseller und Erfolgsgarant Golf nicht ein Problemfall wird mit ungeahnten Auswirkungen - schon die Gerüchte über schlechte Verkaufszahlen schaden dem Modell sehr. Auf Platz 2 verharrt der vor der Ablösung stehende Opel Astra mit immerhin noch 4.461 Exemplaren, gefolgt von Audi A3 (4.281) und auf dem ungeliebten vierten Platz dem Ford Focus, der nur noch 3.937 Fahrzeuge schafft. Der Mercedes A ist seit September um fünf Plätze auf nun Rang 7 abgerutscht - es wird Zeit für die zweite Generation. Der Vorsprung des Renault Mégane vor dem Peugeot 307 ist nicht mehr so deutlich, aber noch immer vorhanden.

Noch einen Platz nach oben ging es in der Mittelklasse für den VW Passat, der jetzt das Feld anführt - da sage noch einmal einer, in die Jahre gekommene Fahrzeuge ließen sich nicht verkaufen. Auf Platz 2 steht jetzt mit nur knappem Abstand der November-Sieger, die BMW 3er-Reihe, wie bisher gefolgt von der Mercedes C-Klasse und dem Audi A4. Der Ford Mondeo hat sich vom Oktober-Schock leicht erholt und kommt nun auf 3.324 Exemplare (Oktober: 2.239) und kann damit sogar den Opel Vectra abhängen, dessen Verkaufszahlen Opel so oder so nicht befriedigen können - man wird abwarten, ob der Kombi das Ruder wird herumreißen können. Das Duell zwischen Toyota Avensis und Mazda 6 entscheidet wiederum der Toyota für sich. Deutlich abgefallen ist dagegen der Renault Laguna.

Langsam spannend wird es in der Oberen Mittelklasse: Während der neue BMW 5er sich langsam, aber deutlich nach vorne schiebt, schwächelt der Absatz der Mercedes E-Klasse im Dezember: 6.233 Exemplare ist vergleichsweise wenig und sichert nur noch knapp den Sieg vor dem BMW mit 5.854 Autos - und das, obwohl bei Mercedes bereits alle Motoren und vor allem der Kombi lieferbar sind. Auf Platz 3 bleibt der Audi A6, der bereits in den nächsten Monaten von der nächsten Generation abgelöst wird und dann sicher noch ein Wörtchen mehr mitsprechen möchte. Den vierten Platz sichert sich Volvo mit dem V70, der den Mercedes CLK deutlich verdrängt. Alle anderen Vertreter in diesem Segment sind nahezu chancenlos und müssen sich mit dreistelligen, oft auch nur zweistelligen Zulassungszahlen zufrieden geben.

Kein guter Monat für Mercedes auch im automobilen Oberhaus, wo die S-Klasse auf dem Spitzenrang dem BMW 7er weichen musste, und das mit 1.013 zu 580 Zulassungen auch noch überaus deutlich, im Klartext bis auf Rang 3 hinter den Audi A8 (610). Auf Rang 4 steht nun Lexus (208), was aber am KBA-Usus liegt, alle Lexus-Modelle zusammengefasst auszuweisen. Eigentlich verdient hat sich den Platz mit 207 Modellen der VW Phaeton. Gerade einmal acht Menschen konnten im Dezember einen Ferrari zulassen, je drei eine Corvette oder einen Maybach, und einen einzigen Mercedes SLR McLaren haben die Statistiker auch ausgemacht.

Auch bei den Geländewagen ist einiges los: Neuer und erstmaliger Spitzenreiter ist der Nissan X-TRAIL mit 2.448 neu in den Verkehr gebrachten Exemplaren, gefolgt vom BMW X5 (1.448), der die ML-Klasse (1.331) auf Platz 3 zurückdrängt - wie gesagt, kein guter Monat für Mercedes. Der VW Touareg fällt ebenfalls zurück und macht Platz für den Toyota RAV4.

Auch bei den Cabrios gewinnt eine Importmarke, nämlich wie schon so oft im Jahr 2003 Peugeot mit dem kleinen 206CC. Der offene Smart, Sieger im November, fällt aus den Top 4 ebenso raus wie seine Roadster-Kollegen. Auf Platz 2 findet sich nun das BMW 3er Cabriolet, gefolgt vom Z4 aus gleichem Hause. Auf Rang 4 neu eingestiegen ist der Peugeot 307 CC, womit die Löwenmarke durchaus stolz auf ihren Cabrio-Erfolg sein kann - vom 307CC etwa wurden mehr als 10x so viele Autos verkauft wie der landeseigene Konkurrent Renault vom Mégane CC absetzen konnte. Auch hier ein deutlicher Abstieg für den Mercedes CLK.

Ein Blick auf die Vans: VW führt mit dem Touran im inzwischen sechsten Monat in Folge die Statistik an. Dahinter folgt schon der Renault Scénic, der mit dem Opel Meriva die Plätze tauscht; auf Nummer 4 bleibt der Opel Zafira. Mit weniger als einem Viertel der Touran-Zahlen muss Ford beim Focus C-MAX leben, der sogar noch hinter dem alternden großen Bruder Galaxy liegt. Dringend sollte man bei Fiat das geplante Facelift des Multipla betreiben, der im Dezember gerade einmal 32 Zulassungen verbuchen kann.

Bei den Utilities ist der VW Transporter/Multivan mit einem Marktanteil von über 51 Prozent weiter mit Abstand das Maß aller Dinge. Platz 2 geht wieder an Mercedes Vito/Viano/V-Klasse, auf Rang 3 und 4 haben Ford Transit und Opel Combo zu Gunsten des Ford die Plätze getauscht.

Damit stellen die Wolfsburger die Sieger in fünf von zehn Segmenten, Mercedes hält nur noch eine Klasse, genauso wie BMW, Renault, Nissan und Peugeot. - Eine bebilderte Übersicht über die Fahrzeugklassen und Bestseller finden Sie unter dem nachfolgenden Link.
text  Hanno S. Ritter
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