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Neuer Mercedes-V6
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© DaimlerChrysler AG
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Im neuen SLK, der im kommenden Jahr debütiert, wird Mercedes auch einen neuen Sechszylinder-Motor vorstellen
und dabei dem Trend der stetig steigenden PS-Zahlen weiter frönen. Es handelt sich um ein 3,5 Liter-Triebwerk
in V-Bauweise, das 272 PS und ein Drehmomentmaximum von 350 Newtonmetern zwischen 2.500 und 5.000 Touren leistet.
Im Gegensatz zu den bekannten V6-Maschinen der Stuttgarter, zu der seit einiger Zeit ebenfalls eine als "350"
vermarktete 3,7 Liter-Variante mit 245 PS gehört, kommt in der Neuentwicklung Vier- statt Dreiventiltechnik zum
Einsatz. Mit einer Literleistung von fast 78 PS gehört der neue V6 damit zu den stärksten Motoren seiner
Hubraumklasse. Zum Vergleich: Bisher werkelt im regulären SLK-Topmodell ein 3,2 Liter-V6 mit 218 PS.
Erstmals zum Einsatz bei einem V6 kommt eine stufenlose variable Nockenwellenverstellung, die die Gaswechsel in den
Zylindern deutlich verbessern und so für eine Verbrauchsreduzierung im Teillastbereich sorgen soll. Ein zweistufiges
Saugrohr, so genannte Tumble-Klappen in den Einlasskanälen und ein "intelligentes Wärmemanagement" sind weitere
technische Besonderheiten des neuen Sechszylinders. Hinter dem Wärmemanagement verbirgt sich in erster Linie
ein neuartiges, kennfeldgesteuertes Thermostat, das in allen Betriebssituationen des Motors aktiv ist. Es lenkt die
Wärmeströme so, dass Motoröl und Kühlmittel stets optimale Temperaturen haben.
Dank innerer Abgasrückführung und Sekundärlufteinblasung in Verbindung mit zwei motornahen Katalysatoren erreicht die
Maschine natürlich die EU4-Abgsgrenzwerte. Was den Verbrauch angeht, so liegen genaue Zahlen noch nicht vor, die
Ersparnis dürfte sich im Bereich zwischen 0,2 und 0,5 Litern bewegen.
Kurbelgehäuse und Zylinderkopf des neuen Motors bestehen aus Aluminium. Dank gewichtsreduzierter Pleuel, Kolben
und Gegengewichte verspricht Mercedes eine vorbildliche Laufruhe. In erster Linie sorgt dafür freilich eine
zwischen den Zylinderwänden rotierende Ausgleichswelle, die den prinzipbedingten Schwingungsmomenten des V6-Motors
entgegenwirkt - die vornehmere Art eines Sechszylinders, nämlich den in Reihenbauweise, gibt es bei Mercedes
aus Kostengründen bei der Produktion bekanntlich schon länger nicht mehr.
Mit diversen Detailmaßnahmen wollen die Ingenieure schließlich auch die Akustik des Motors verbessert haben.
Dabei wurden zunächst die Motorgeräusche konsequent reduziert; anschließend habe man einen "sportlich-sonoren" Klang
"gestaltet", hieß es.
Der neue V6 wird mutmaßlich künftig auch in anderen Baureihen eingesetzt werden; Details dazu mag Mercedes noch
nicht verraten.