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Samstag, 20. April 2024
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Deutliche Zunahme bei drogenbedingten Idiotentests

Zahl der medizinisch-psychologischen Untersuchungen stagniert

Erstmals ist 2002 die Zahl der Medizinisch-Psychologischen Untersuchungen (MPU) nicht weiter gefallen. Die 17 aktiven Träger der bundesdeutschen Begutachtungsstellen für Fahreignung führten nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) insgesamt 112.539 MPUs, umgangssprachlich "Idiotentest" getauft, durch.

Nach wie vor bezieht sich der größte Teil der MPU-Gutachten mit 69 % auf "Alkoholauffälligkeiten". Der größte Anteil dieser zu begutachtenden Personen (41 %) waren erstmalig mit Alkohol aufgefallen. Die zusammengefassten drogenbezogenen Untersuchungsanlässe zu "Drogen und Medikamente" bilden mit 12 % die zweitgrößte Anlassgruppe, gefolgt von "Verkehrsauffällige ohne Alkohol" mit 10 %. Personen mit körperlichen und/oder geistigen Mängeln bilden mit 1 % die kleinste Anlassgruppe. Sämtliche übrigen Anlässe ergaben für das Jahr 2002 in der Summe acht Prozent.

Die stärkste Änderung im Vergleich zum Vorjahr bilden die drogenbezogenen "Anlassgruppen" mit einer Steigerung von 39 %. Hierzu gehören "Betäubungsmittel- und Medikamentenauffällige", "sonstige Drogen und Medikamente in Kombination mit allgemeiner Verkehrsauffälligkeit" und "Alkohol in Kombination mit sonstigen Drogen und Medikamenten". Ursache für die Steigerung ist neben einer stringenten Ausweitung der Schulungsprogramme der Polizei zur Drogenerkennung auch eine mögliche Verlagerung des Schwerpunktes der Polizeikontrollen von Alkohol auf Drogen im Straßenverkehr.

Aufgrund des hohen Anteils der "Alkoholauffälligkeiten" an der Gesamtzahl der MPU-Gutachten (insgesamt 69 %) fällt der Rückgang der MPU-Gutachten bei diesen im Vergleich zu den Vorjahren besonders ins Gewicht, er liegt bei 6 %.

Die prozentuale Verteilung der MPU-Ergebnisse des Jahres 2002 auf die Kategorien "geeignet", "ungeeignet" und "nachschulungsfähig" entspricht im Wesentlichen der des Vorjahres. Rund 43 % erreichen ein positives und 42 % ein negatives Ergebnis. In die Gruppe der Nachschulungsfähigen wurden 15 % eingestuft.
text  Hanno S. Ritter
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