"Innovationsgeist von Dr. Karl-Heinz Neumann bringt Gesellschaft in die Zukunft"
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AvD-Innovationspreis für
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© AvD
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den scheidenden Bugatti-Chef Dr. Karl-Heinz Neumann (links)
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Der Automobilclub von Deutschland (AvD) hat am Freitag im Frankfurter Römer erstmals seinen "AvD-Innovationspreis"
verliehen. AvD-Präsident Wolfgang-Ernst Fürst zu Ysenburg und Büdingen überreichte die Auszeichnung an den Vorstandschef
von Bugatti, Dr. Karl-Heinz Neumann. Der undotierte Preis - eine rund 45 cm hohe Kristall-Steele - solle "in einer Zeit,
in der Visionen immer mehr durch Bedenken und Einschränkungen behindert werden", echte Innovationen fördern,
die Mobilität, Technik und Verkehr nach vorn bringen.
Man verleihe den Preis an ein Unternehmen, das auf der Basis einer der traditionsreichsten Automobilmarken wieder neu
gegründet wurde und diesen Schritt mit einem Automobil wage, das vollgepackt mit technischen Neuerungen an die Spitze der
gesamten Welt-Automobilproduktion gestellt werde, hieß es. Gleichzeitig ehre die Auszeichnung jenen Mann, der heute mit
Bugatti und vorher einen großen Teil seines Lebens mit dem VW-Konzern als maßgeblicher Techniker und Entwickler verbracht
habe. Sein Innovationsgeist bringe die Gesellschaft erfolgreich in die Zukunft.
Der AvD-Präsident bezeichnete den neuen Bugatti als eine Vision, die dank einer Vielzahl von Innovationen einen
Spitzenplatz unter den Automobilen einnimmt. "Wer an dieser Stelle mit Vernunft argumentiert, hat nicht verstanden, dass die
Verwirklichung von Innovationen eine Frage von Visionen ist, die aus einem Freiraum für Phantasie und Kreativität entstehen.
Im Überfluss gestaltete Lösungen geben kraftvolle Impulse, machen Mut und stecken neue Grenzen ab, hinter denen ferne Ziele
näher rücken. Der AvD verleiht seinen ersten Innovationspreis folglich ganz bewusst an ein Unternehmen und seinen Vorstand,
das seinen Mitarbeitern für den Weg an die Spitze extrem großen Freiraum gegeben hat - ohne zu fragen, ob und wann sich der
Aufwand rechnen mag. Der Preis ist deshalb auch eine Verbeugung vor unternehmerischem Großmut in einer Zeit vielfach
zaudernder und kleinmütiger Gedanken," heißt es in der Laudatio.
Neumann startete 1965 als Volontär bei Volkswagen und wurde nach diversen Stationen 1994 Leiter der Aggregateentwicklung.
Seit Dezember 2000 zeichnete er für die Entwicklung des Supersportwagens Bugatti 16·4 Veyron verantwortlich, die
zuletzt aufgrund aerodynamischer Probleme ins Gerede gekommen war: Der Supersportwagen mit nicht weniger als 16 Zylindern,
1.001 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 406 km/h ist dem Vernehmen nach mit diversen aerodynamischen Problemen im
Hochgeschwindigkeitsbereich behaftet, so dass sich die Markteinführung weiter verzögert.
Nach über 38 Jahren im Dienste des VW-Konzerns tritt Neumann zum Jahresende in den Ruhestand. Neuer Bugatti-Chef
wird, wie berichtet, bereits zum 1. Dezember der ehemalige Banker und Hobby-Rennfahrer Dr. Thomas Bscher (51).