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im September 2003
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Die Verkaufszahlen für den September liegen nun vor. Nach der aktuellen Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA)
fanden bei den meistverkauften Autos wie bereits im August in zwei Segmentgruppen Führungswechsel statt.
Den ersten neuen Spitzenreiter gibt es gleich bei den Minis: Der VW Lupo (3.333 Zulassungen) konnte sich von Platz
4 auf 1 vorarbeiten und verdrängt den Renault Twingo (2.632) an die zweite Stelle. Rang 3 bleibt beim Smart, und auch
der Ka verbleibt auf dem vierten Platz. Einen guten Einstand mit 515 Zulassungen gelingt dem neuen Fiat Panda -
nennen Sie ihn bloß nicht "Baby"... Der letzte Platz geht an den Daihatsu Move, der es gerade einmal mit drei Exemplaren
in den Verkehr gebracht hat.
Bei den Kleinwagen ist der VW Polo nach wie vor unangefochtener Spitzenreiter mit über 7.000 Neuzulassungen. Auf den
Plätzen folgen Opel Corsa (6.717) und neu auf Rang 3 der Škoda Fabia (5.395), gefolgt jetzt von Peugeot 206 statt dem
Renault Clio auf Rang 4. Der Fiesta sackt von Platz 3 auf 5. Über 2.000 Zulassungen schaffen außerdem Fiat Punto,
Renault Clio, Mini und der Toyota Yaris.
In der unteren Mittelklasse gibt es keine Überraschungen. Trotz des aktuellen Modellwechsels führen VW Golf/Bora das
Segment klar an - 17.772 Zulassungen sprechen für sich. Auf Platz 2 folgt nicht etwa der Opel Astra, sondern die
Mercedes A-Klasse (8.510), gefolgt von Ford Focus (6.613) und dann dem Astra mit 6.586 neuen Fahrzeugen. Am anderen Ende
der Skala stehen Suzuki Baleno, Toyota Prius, Chrysler Neon oder Lada mit jeweils unter 50 Zulassungen. Das französische
Duell zwischen Peugeot 307 und Renault Mégane entscheidet auch im September der Peugeot für sich; allerdings dürfte es
hier noch mal spannend werden, wenn demnächst die Stufenheck- und Kombi-Versionen des Mégane auf den Markt kommen.
In der Mittelklasse konnte der VW Passat wieder Boden gut machen und steht jetzt auf Platz 2. Neuer Spitzenreiter in
diesem Segment ist trotz des im Frühjahr erwarteten Facelifts die Mercedes C-Klasse (11.585), der August-Sieger 3er-BMW
fällt auf Rang 3 (8.933), gefolgt vom Audi A4. Der Ford Mondeo muss sich mit weniger als der Hälfte (4.174) zufrieden geben
und die Opel Vectra-/Signum-Reihe gar mit nochmals knapp 1.000 Einheiten weniger - und damit einem Platz nach dem Mazda 6,
der gegenüber August nochmals deutlich zulegen konnte und nach wie vor sehr viel erfolgreicher ist als der Toyota Avensis.
In der Oberen Mittelklasse kommt der neue 5er-BMW weiter in Schwung und erreicht nun gegenüber August ein leichtes
Plus auf 5.116 Zulassungen. Damit steht er unangefochten vor dem alternden Audi A6 (2.827) und dem Mercedes CLK (1.442),
hat aber keine Aussicht auf das Plätzchen ganz oben: Dort steht die Mercedes E-Klasse mit über 10.000 Zulassungen
(August: 7.450) fest in der Brandung, was sich angesichts der kommenden Diesel-Rußfilter (Diesel-Anteil fast 48% in 2003),
des neuen T-Modells und der jetzt für die Achtzylinder verfügbaren Siebengang-Automatik auch nicht grundlegend ändern dürfte.
Auch im automobilen Oberhaus führt weiterhin die Mercedes S-Klasse (972 Zulassungen). Der BMW 7er (422) muss schon den
zweiten Monat mit Rang 3 Vorlieb nehmen und dem Audi A8 (598) den Vorrang auf den Stellvertreter-Posten gewähren.
Kein Licht am Ende des Tunnels für den VW Phaeton: Im August von Rang 5 auf 4 geklettert, stürzt er im September
gar auf Rang 6 ab: 168 Zulassungen sind ein mageres Ergebnis für ein gutes Auto. Auffallend: Der Diesel-Anteil liegt
beim 7er höher als in der S-Klasse. Immerhin fünf Menschen haben im September in Deutschland einen Maybach zugelassen,
25 eine Corvette, 12 einen Maserati und 31 einen Ferrari. Dagegen ist der Porsche 911 mit fast 300 Zulassungen schon
fast ein Massenprodukt.
Toyota RAV4 (1.698) heißt wie üblich der Sieger bei den Geländewagen, jetzt gefolgt von Mercedes ML-Klasse (1.439), die
den BMW X5, möglicherweise auch bedingt durch dessen Facelift, auf den dritten Platz verweist. Auf Rang 4 der VW Touareg
(861), den Nissan X-TRAIL verdrängend, wenn auch nur knapp. Hier hat VW den Einstieg in höhere Gefilde deutlich
besser geschafft als mit dem Phaeton. - Auch bei den Cabrios und Roadstern konnte sich wieder ein ausländischer Autobauer
an die Spitze setzen: Der Peugeot 206 CC war auch im September deutlicher Sieger (1.609). Auf den Plätzen 2 und 3 folgen
Smart Cabrio und Smart Roadster, die damit ihre Reihenfolge getauscht haben, der offene VW Beetle fällt von Platz 3 auf
5 und macht Platz für den Mazda MX-5.
Ein Blick auf die Vans: Ja, VW hat es tatsächlich geschafft - bereits im dritten Monat führt der Touran (6.861) das Feld
an, und beweist damit, dass der Wolfsburger in den Augen der Käufer offenbar längst nicht so bieder und langweilig ist
wie einige Auto-Journalisten nicht müde werden zu behaupten, oder, anders formuliert, dass harm- und zeitloses Design
eben doch eine Zukunft hat. Bei Opel wird man sich über den dritten Platz des einstigen Spitzenreiters Zafira (4.165) mit
Rang 2 für den neuen Meriva (4.914) zu trösten wissen. Auf den Plätzen folgen Renault Scénic und VW Sharan. Deutlich
abgeschlagen sind Ford Galaxy und insbesondere der Seat Alhambra - die Käufer bevorzugen nach wie vor den teuersten
der drei fast baugleichen Vans. Dringend sollte man bei Fiat das geplante Facelift der Multipla betreiben, der im
September abermals abfällt auf gerade noch 33 Zulassungen - weniger als ein halbes Prozent des Touran.
Keine Auffälligkeiten bei den Utilities: Der VW Transporter/Multivan stellt fast 45 Prozent aller Verkäufe in dieser
Klasse. Bei Mercedes tauschen Vito (jetzt Rang 2) und Sprinter (jetzt Rang 4) die Plätze, der Ford Transit verteidigt
die Mitte dazwischen. Trotz der neuen Vito-/Viano-Generation sind hier keine Veränderungen zu erwarten.
Damit stellen die Wolfsburger die Sieger in fünf von zehn Segmenten, Mercedes gewinnt drei Klassen, während
BMW, Ford und Opel leer ausgehen. Ausländische Marken stellen die Sieger bei Cabrios (Peugeot 206CC) und
den Geländewagen (Toyota RAV4).