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Blick auf das Gelände
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© DaimlerChrysler AG
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des neuen Mercedes-Benz-Museums
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Die internen Diskussionen um einen möglichen Neubau des Mercedes-Museums in Stuttgart sind nicht nur beendet, sondern
nun auch der Baubeginn offiziell vollzogen. Auf dem 60.000 Quadratmeter großen Areal vor dem Haupttor des
DaimlerChrysler-Werks in Stuttgart-Untertürkheim wurde heute der Grundstein für das neue Museum gelegt. Im Beisein
von Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel, DaimlerChrysler-Chef Jürgen E. Schrempp sowie seinen
Vorstandskollegen Prof. Jürgen Hubbert und Dr. Eckhard Cordes hat damit der erste Bauabschnitt begonnen.
Von den Anfängen der individuellen Mobilisierung über die Geschichte der Fahrzeuge bis hin zur "Zukunft des Automobils" -
dem aktuellen Mercedes-Claim - sollen in dem Museum alle Epochen und Meilensteine der Marke sowie der Unternehmensgeschichte
dargestellt werden; auch der Geschichte der Nutzfahrzeuge und dem Thema Motorsport wird Ausstellungsfläche gewidmet.
Was die Nutzfahrzeuge betrifft, ist dies neu - und für den ältesten und größten Lkw-Bauer der Welt wohl auch eine
Verpflichtung. Das über 47 Meter hohe Gebäude, errichtet auf einem knapp sechs Meter hohen Hügel, wurde von zwei
niederländischen Architekten entworfen. Der gesamte Außenbereich des Geländes eröffnet flexible Nutzungsmöglichkeiten für
unterschiedlichste Open-Air-Veranstaltungen.
Der Grundstein ist übrigens nicht wirklich ein Stein, sondern ein Nachbau des sogenannten "ersten schnelllaufenden Motors",
den Gottlieb Daimler 1883 patentieren ließ. In Plexiglas eingefasst, wird er im Museum als sichtbares Element präsentiert
werden. Mit einer weiterentwickelten Version des ersten Schnellläufers, wegen ihrer Form "Standuhr" genannt, rüsteten
Daimler und Maybach von 1885 bis 1888 ein Zweirad, eine Kutsche, ein Schiff, eine Draisine, eine Straßenbahn, eine
Feuerspritze und ein Luftschiff aus - Daimlers Vision von der universellen Motorisierung "zu Lande, zu Wasser und in der
Luft" begann Realität zu werden.
Ausgestellt werden rund 100 Pkw sowie eine Vielzahl von Schnittmodellen, Motoren und anderen Exponaten. Auf der Ebene
"rennen und Rekorde" ist Platz für 40 solcher Fahrzeuge; die Ausstellungsfläche beträgt insgesamt rund 17.000
Quadratmeter. Das Museum soll im Frühjahr 2006 eröffnet werden - "rechtzeitig zur Fußball-Weltmeisterschaft", wie es
heißt.
Parallel soll bis dahin auch das sogenannte Mercedes-Benz-Center fertiggestellt sein, dessen Baubeginn auf Mai 2004
terminiert ist. Man darf sich darunter eine überdimensionale Mercedes-Niederlassung vorstellen, in der auf 35.000
Quadratmetern alle aktuellen Modelle zu sehen und auch zu kaufen sein werden.