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Künftig mit Rußfilter:
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© BMW AG
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BMW-Sechs- und Achtzylinder-Diesel in 3er/5er/7er
(Bild zeigt ein Benziner-Modell)
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Der Durchbruch scheint geschafft: Heute hat BMW als erster deutscher Automobilhersteller angekündigt, künftig
Rußfilter in Serie einzusetzen.
Das von den BMW-Ingenieuren entwickelte System ist dabei offenbar noch etwas besser als die von Peugeot/Citroën
derzeit bekannte Technik. Für die Kunden soll der Filter weder in punkto Wartungsaufwand noch bei Kraftstoffverbrauch oder
Motorleistung Nachteile mit sich bringen. Auch Peugeot hat allerdings zwischenzeitlich eine neue, wartungsfreie
Filtergeneration angekündigt.
Neu am BMW-Partikelfilter ist das katalytisch beschichtete Filterelement. Die Beschichtung und die spezifisch darauf
abgestimmte Motorsteuerung sorgen dafür, dass das Mitführen von Additiven zum Kraftstoff nicht mehr notwendig ist. Im
Filterelement wird über weite Bereiche des Fahrbetriebs der Großteil der anfallenden Partikel permanent umgesetzt. Die
Intervalle bis zur gezielten, selbsttätigen Regeneration des Filterelements können dadurch gegenüber bisherigen Systemen
deutlich verlängert werden - eine konkrete Zeitspanne nennen die Münchner nicht. Aufgrund des fehlenden Additivs ist auch
der Ascheanfall vor dem Filter sehr gering, was zu einer längeren Lebensdauer der Filterelemente führt. Wegen der nur noch
sehr selten notwendigen Zwangsregenerationen soll auch ein Kraftstoffmehrverbrauch nicht wahrnehmbar sein.
Neben dem innovativen BMW Partikelfilter zielen motorinterne Maßnahmen darauf ab, Partikel gar nicht erst entstehen zu
lassen: Weiterentwickelte Einspritzdüsen, die Optimierung des zeitlichen Verlaufs der Einspritzungen und Maßnahmen zur
Sicherung der Langzeitstabilität vermindern erheblich die Partikel-Rohemissionen des Motors und unterstützen so die langen
Regenerationsintervalle des Filters.
Kompliment an BMW also für die Vorreiterrolle bei den deutschen Herstellern. Die anderen Autobauer, insbesondere Ford,
VW und Mercedes werden wohl demnächst ebenfalls ähnliche Systeme ankündigen, möglicherweise schon zur IAA im
September.
Den ein oder anderen Haken hat freilich auch der BMW-Vorstoß: Der serienmäßige Einsatz des Partikelfilters soll erst im
Laufe des nächsten Jahres erfolgen. Wann genau das sein wird, mag BMW noch nicht verraten. Auf Autokiste-Anfrage hieß es aber, der Filter werde in den
verschiedenen Modellen nach und nach eingeführt und "sicher nicht auf den
letzten Drücker". Außerdem werden nur die größeren Motoren damit ausgerüstet, die sonst die ab 2005 verbindlichen
EU4-Abgasgrenzwerte nicht einhalten könnten. "Größer" bedeutet hier aber sowohl die Sechs- als auch die Achtzylinder,
so dass faktisch nur der kleine Zweiliter-Vierzylinder in der 3er-Reihe ausgeschlossen bleibt.