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Leichtbau: Porsche 911 GT3 RS
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© Porsche AG
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Die Bezeichnung "RS" lässt die Herzen von Porsche-Kennern und Rennsport-Freunden höher schlagen. Modelle wie der
Carrera RS 2.7 von 1972 und der 911 SC RS (1984) waren Homologationsfahrzeuge. Sie haben nicht nur Porsche-, sondern
auch Motorsport-Historie geschrieben.
Mit einer weiteren 911-Variante setzt Porsche nun im Jahr des 40. 911-Geburtstages die Tradition der RS-Modelle fort:
Der 911 GT3 RS ist extrem sportlich - er besitzt die Power und den Purismus eines reinrassigen Rundstreckenfahrzeugs
und erfüllt gleichzeitig alle Anforderungen für einen straßenzugelassenen Sportwagen. Auch der jüngste RS-Spross
ist ein Basis- und Homologationsmodell für Motorsport-Aktivitäten nach den neuen internationalen GT-Reglements.
Bei der Entwicklung stand die Erzielung eines optimalen Leistungsgewichts im Vordergrund. Das Ergebnis kann sich
sehen lassen: 3,57 kg/PS bedeuten gegenüber der Clubsportversion des GT3 eine Verbesserung um vier Prozent. Vollgetankt
mit 90 Liter Kraftstoff bringt der RS so gerade einmal 1.360 Kilo - 50 weniger als die Clubsportvariante - auf die Waage.
Hierzu tragen aus Carbon gefertigte Karosserieteile wie Fronthaube und Heckflügel und die leichte Heckscheibe
aus Acryl bei.
Der "RS" ist ausschließlich mit einem Überrollkäfig lieferbar. Das Fahrzeug verfügt in der Straßenversion über technische
Features, die später auch in der Renn-Version zu finden sein werden. Die kompletten Radträger, geteilte Querlenker an
Vorder- und Hinterachse sowie die optimierte Fahrwerksgeometrie sind Beispiele dafür.
Die technischen Daten sind mit denen des aktuellen GT3 identisch. Im Heck blubbert also der Sechszylinder, der aus
3,6 Litern Hubraum 381 PS bei 7.300 Umdrehungen erreicht, entsprechend einer Literleistung von 105,8 PS. Die maximale
Drehzahl liegt bei nicht weniger als 8.200/min. Mittels eines sogenannten Staudrucksammlers, der unter dem Heckflügel
liegt, wird dem Motor bei hohen Geschwindigkeiten zusätzliche Luft zugeführt, was dazu führt, dass der RS seine hohe
Leistungskraft noch leichter realisiert. Entsprechend sind die Fahrleistungen: Für den Parade-Sprint von 0 bis 100 km/h
benötigt der GT3 RS 4,4 Sekunden (Serien-GT3: 4,5); bis Tempo 200 vergehen 14,0 (14,3) Sekunden. Wer mag (und es
beherrscht), kann dann weiter beschleunigen bis auf 306 km/h. Die Kraftübertragung übernimmt ein manuelles
6-Gang-Schaltgetriebe.
So viel Leistung und Individualität hat freilich ihren Preis: In Deutschland kostet der 911 GT3 RS 120.788 Euro.
In Anlehnung an den Ur-RS von 1972 hat der Kunde bei der Farbe die Wahl zwischen rot und
blau - die Rede ist von
der Farbe der Schriftzüge. Das eigentliche Auto ist immer weiß lackiert. Mindestens 200 Exemplare wollen die
Stuttgarter bauen und auch verkaufen - weltweit mit Ausnahme von Kanada und den USA.