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Donnerstag, 28. März 2024
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Kleines SUV kommt Anfang 2004 / Zwei 3,0-R6-Motoren / Neuer Allradantrieb

Vorstellung: Erste Details zum BMW X3

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BMW X3
© BMW AG
Dass BMW einen kleinen Ableger des X5, den X3 auf Basis der 3er-Reihe bringen wird, ist schon lange bekannt: Auch BMW will mögliche Nischen - wenn auch gottlob nicht so "konsequent" wie manch anderer Hersteller - besetzen. Heute nun haben die Münchner erste offizielle Details und Fotos veröffentlicht.

Der X3 gehört zur Kategorie der kleinen Geländewagen, neudeutsch "SUV" (Sports Utility Vehicle") genannt, woraus BMW immer ein "SAV" zu machen pflegt ("Sports Activity Vehicle"). Die Formensprache erinnert jedenfalls teilweise an die kontrovers diskutierten 7er, 5er- und Z4-Modelle aus München. Auch der X3 spielt - wenn auch relativ unauffällig - mit dem Wechsel von konkaven und konvexen Flächen, dazu gesellen sich ein in die dritte Seitenscheibe verlegter "Hofmeisterknick", der letztlich nur noch eine schräge Kante ist, und eine leicht aufgefrischte Doppelniere. Kurze Überhänge lassen den X3 kompakt wirken, weit ausgestellte Kotflügel bullig, starke Umrandungen der Nebelscheinwerfer samt doppelter sichtbare Waschdüsen an den Scheinwerfern und Parksensoren sorgen für eine etwas unruhige Frontansicht, und der hintere Dachkantenspoiler wirkt etwas einfallslos.

Interessanterweise hat BMW dem X3 unlackierte schwarze Stoßfänger mit auf den Weg gegeben - wer über Stock und Stein zu fahren plant, wird es erfreut zur Kenntnis nehmen, die meisten Kunden jedoch, die den X3 nur im Stadtverkehr und auf der Autobahn bewegen, vielleicht auch etwas übel nehmen. Schließlich hat heutzutage im Prinzip jeder Kleinstwagen lackierte Stoßfänger. Auffällig ist auch: Der X3 ist seit langem die erste Neuvorstellung, die unterhalb der Heckleuchten noch Blech und nicht den direkten Übergang zur Heckschürze hat. Warum nicht.

Als Antrieb dienen die bekannten Sechszylinder mit drei Litern Hubraum und Reihenbauweise, die als Benziner- und Diesel-Version angeboten werden. Erstere leistet 231 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 210 oder mit der optionalen "Hochgeschwindigkeitsabstimmung" im Sportpaket 224 km/h. Freunde des besonders kraftvollen Drehmoments und erträglicher Tankquittungen werden vor allem zum X3 3.0d greifen. Der gerade überarbeitete Turbodiesel mit Common Rail-Direkteinspritzung der zweiten Generation leistet 204 PS und stemmt maximal 410 Nm auf die Kurbelwelle. Hier kann sich die Tachonadel bis auf 210 bzw. 218 km/h vorbewegen. Beide Varianten sind serienmäßig mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet, eine fünfstufige Automatik ist auf Wunsch erhältlich. Weitere Motorisierungen sind für kommendes Jahr zu erwarten.

Neu entwickelt haben die BMW-Ingenieure das Allradsystem "xDrive", das die stufenlose und vollvariable Verteilung der Antriebskräfte zwischen Vorder- und Hinterachse ermöglicht. Dies geschieht vollautomatisch und besonders schnell. Auf der Straße wird die Veränderung der Kraftverteilung in der Regel sogar vor einem eventuellen Haftungsabriss eines Rades durchgeführt. Dadurch kann xDrive beispielsweise beim zu schnellen Durchfahren einer Kurve zu jedem Zeitpunkt die optimale Antriebskraft an die jeweilige Achse leiten und minimiert so deutlich Unter- und Übersteuern. Dadurch muss auch das ESP (das BMW hartnäckig weiterhin "DSC" nennt) später eingreifen als bei herkömmlichen Allradsystemen. Auch das Vorankommen auf losem oder rutschigem Untergrund werde so deutlich verbessert, versprechen die Münchner Autobauer.

Das Interieur zeigt sich weitgehend klassisch, die beiden (ja, es sind nur noch zwei) Rundinstrumente sind unter einer Hutze zusammengefasst. Im oberen Bereich der breiten Mittelkonsole befindet sich der optionale Farbmonitor (16:9-Format) des Navigationssystems, der bei Gebrauch automatisch nach oben klappt. Zu für die Klasse großzügigen Platzverhältnissen kommt die typische hohe Sitzposition. In den Kofferraum passen nach BMW-Angaben "mehrere" Mountainbikes, wobei einstweilen unklar bleibt, inwieweit diese zuvor zu zerlegen sind.

Wer noch größeres Sportgerät mitnehmen möchte, dem ermöglicht eine Anhänger-Stabilisierungskontrolle sichere Fahrt beispielsweise mit Bootstrailer oder anderen Anhängern. Diese ESP-Erweiterung ist ebenso serienmäßig wie die automatische Bergabfahrkontrolle HDC (Hill Descent Control).

Erstmals in natura zu sehen sein wird der X3 auf der IAA in Frankfurt Mitte September, der Verkauf startet erst Anfang kommenden Jahres - zu Preisen und mit Ausstattungen, die mutmaßlich auch frühestens zur Messe bekannt gegeben werden. Wer so lange nicht warten mag, sollte vielleicht doch die 3er-Limousine oder den Touring in Betracht ziehen: Deren Nachteile gegenüber dem X3 halten sich augenscheinlich in Grenzen, das Design ist schöner und zeitloser - und der Preis sicherlich erträglicher.
text  Hanno S. Ritter
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