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Samstag, 20. April 2024
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Erich Sixt zu "Capital": "Ich will zuschauen, wie die Mitbewerber pleite gehen"

Billig-Anbieter bei Autovermietern weiter auf dem Vormarsch

Im Autovermieter-Markt mischen die Expansionspläne der Billig-Anbieter die klassischen Marktstrukturen zusehends auf. Wie das Wirtschaftsmagazin "Capital" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, will Mietwagenkönig Erich Sixt sein Ende Mai mit 1.000 Leihfahrzeugen unter dem Namen Sixti gestartetes Angebot (Autokiste berichtete) rasch vergrößern. Gegenüber dem Magazin bestätigte Sixt, seine Billig-Flotte noch in diesem Sommer auf 1.500 Fahrzeuge auszubauen. Er wolle damit "die reinen Billiganbieter wieder aus dem Markt drängen und zuschauen, wie die Easycars dieser Welt pleite gehen". Bereits 2004 will Sixt mit seinem Billig-Label zehn Millionen Euro Umsatz realisieren.

Dabei wird die Konkurrenz nicht tatenlos zusehen. Wie "Capital" weiter schreibt, will die VW-Tochter Europcar mit ihrer wieder belebten Marke Interrent nach der Testphase in Berlin weitere Städte erobern. "Im Juli starten wir auch in Hamburg, München, Köln und Frankfurt", sagte der deutsche Europcar-Chef Philippe Guyot dem Magazin. Beim Umsatz will er 2004 mit zwölf Millionen Euro auf Anhieb den ewigen Rivalen Sixt übertreffen. Auch Niederlassungen an Flughäfen könnten bald dazu beitragen.

Dass die zur Zeit massiv angebotenen Niedrigpreise internationale Wettbewerber abschrecken können, zeigt das Beispiel der britischen Easygroup. So hat Easygroup-Chef Stelios Haji-Ioannou den bereits für dieses Jahr geplanten Start von Easycar in Deutschland verschoben - "frühestens im Jahr 2004" stehe Deutschland auf der Agenda. Aus Holland zieht sich der britische Billig-Vermieter nach nur zwei Jahren wieder zurück, "weil wir die Kosten nicht in den Griff bekommen haben und die Kooperation mit Easyjet weit hinter den Erwartungen zurückblieb", so ein Easycar-Sprecher zu "Capital".

Auch Avis ist sich der Risiken eines Preissturzes bewusst. Die Tochter-Marke Budget soll preismäßig zwischen den klassischen Vermietern und den BilligAnbietern neu positioniert werden. Der Start ist für den Jahreswechsel geplant. "Budget wird kein Billig-Anbieter sein", sagte Dieter Woitscheck, COO von Avis Europe.
text  Hanno S. Ritter
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