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Ab 2004 auch mit V6-Diesel:
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© Jaguar Dtl. GmbH
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Jaguar S-TYPE
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Ford und PSA Peugeot Citroën haben heute einen neuen, gemeinsam entwickelten V6-Hochleistungsdiesel vorgestellt. Das
moderne Aggregat ist das Produkt der 1998 geschlossenen Partnerschaft der beiden Unternehmen zur gemeinsamen Entwicklung
und Produktion von insgesamt vier Baureihen Common-Rail Direkteinspritzer-Dieselmotoren, und soll 2004 zunächst in einem
Jaguar debütieren.
Für Großserienfahrzeuge wurden bereits die bekannten 1.4-, 1.6- und 2.0-Liter Diesel gemeinsam entwickelt, die bereits
vom Band laufen. Mit dem neuen V6-Aggregat präsentieren die Partner nach einem Entwicklungsaufwand von rund 350 Millionen Euro erstmals einen Antrieb für das gehobenere Marktsegment. Der Motor, so seine Entwickler bei der Präsentation, setze
neue Maßstäbe bei Diesel-V-Motoren.
Der 60-Grad V6-Motor mit einem Hubraum von 2.720 ccm ist ein komplett neues Triebwerk, das sowohl längs als auch quer eingebaut werden kann. Besonderes Augenmerk legten die Entwickler auf eine gute Laufkultur und geringe Geräuschemissionen.
Neben diversen anderen Maßnahmen ist dies den Angaben zufolge insbesondere durch die Konstruktion des Motorblocks
gelungen, der aus Eisen mit verdichtetem Graphit gegossen ist. Dank der außerordentlichen Festigkeit und Haltbarkeit dieses
Materials wird weniger Masse benötigt als für einen herkömmlichen Gusseisenblock, wodurch sich kompaktere Baumaße bei
gleichzeitig höherer Strukturfestigkeit realisieren lassen. Der neue V6 bringt mit 202 kg das niedrigste Gewicht eines
Motors dieses Typs auf die Waage.
Die neue V6-Maschine verfügt über eine Common-Rail Direkteinspritzung der neuesten Generation mit einem Betriebsdruck von
1.650 bar. Zwei elektronisch gesteuerte Turbolader sorgen für die Beatmung der Zylinder, die über jeweils vier Ventile
verfügen. Er erreicht die EU4-Abgasnorm und kann mit einem Partikelfilter kombiniert werden. Bleibt zu hoffen, dass sich
die Marketingstrategen bis zur Auslieferung der ersten Exemplare dazu durchringen können, den Motor von Anfang an und in
allen Varianten mit dem Rußfilter auszustatten.
Die Maschine wird in diversen Leistungsvarianten angeboten, das Maximum ist derzeit bei 207 PS und 440 Nm
vorgesehen. Zum Vergleich: Der große Sechszylinder-CDI von Mercedes - ein Reihenmotor - erreicht derzeit 204 PS
und 500 Nm, allerdings aus 3,2 Litern Hubraum.
Gebaut wird der neue Dieselmotor in Fords neuem "High-Tech Diesel Business Center" im britischen Dagenham, das im Juli 2003
eröffnet wird - der erste größere Neubau in Dagenham seit über 30 Jahren. Ford hat hier nach eigenen Angaben rund 550
Millionen Euro investiert und 400 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Die jährliche Produktionskapazität liegt bei zunächst bis zu 150.000 V6-Motoren. Premiere wird das Aggregat 2004
im Jaguar S-TYPE feiern, anschließend wird es auch in diversen anderen Baureihen von Ford, Peugeot und Citroën
eingesetzt, etwa im Peugeot 607, der bislang im Diesel-Bereich keinen Sechszylinder-Komfort bieten kann.