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Kraftzwerg: Clio V6
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© Renault
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Renault hat sein Mini-Mega-Kraftpaket, den Clio V6, technisch und optisch überarbeitet. Das 3-Liter-V6-Triebwerk
entwickelt nun satte 254 PS und macht den Clio nach einer Mitteilung der französischen Autobauer zum weltweit stärksten
und schnellsten Serienfahrzeug auf Kleinwagen-Basis. Imposant sind denn auch die Fahrleistungen: 5,8 Sekunden vergehen
nach Werksangaben für den Sprint auf 100 km/h, der Vortrieb endet bei 250 km/h. Zum Vergleich: Der bisherige Clio V6
leistete 226 PS und erreichte 235 km/h Spitze.
Der im traditionsreichen Alpine-Werk Dieppe weitgehend von Hand gefertigte Mittelmotor-Zweisitzer bietet in zahlreichen
Details nahezu unverwässerte Rennsporttechnik. So überträgt das quer hinter Fahrer- und Beifahrersitz installierte und mit
einem neuen Zylinderkopf ausgestattete Triebwerk seine Kraft über ein 6-Gang-Getriebe auf die Hinterachse. Der kurz
übersetzte Achsantrieb reduziert die Enduntersetzung, was sich positiv auf das Durchzugsvermögen und die Beschleunigung
auswirkt. Das Getriebe wurde ebenfalls überarbeitet: Neue Zahnradsätze ermöglichen eine engere Abstufung für den ersten,
zweiten und dritten Gang, um 20 Prozent verkürzte Schaltwege sowie die engere Schaltführung sollen die Gangwechsel
noch mehr zum Vergnügen machen.
Die Positionierung der Antriebseinheit hinter den Vordersitzen sorgt für die ideale Gewichtsverteilung, erfordert jedoch
beim Clio V6 eine völlig neue Fahrzeugstruktur. Der Radstand wuchs gegenüber dem Großserien-Clio um 61 Millimeter, die
Spurweite vorn um 112 Millimeter und hinten um 90 Millimeter. Zahlreiche zusätzliche Elemente versteifen die Rohkarosserie
und nehmen die Antriebseinheit und die Fahrwerkselemente auf. Die komplett umgestaltete Heckpartie erhielt neue Federteller,
einen stabilen Achsträger und einen darüber angeordneten Motorträger, in dem die Antriebseinheit aufgehängt ist. Der
ursprüngliche Motorträger vorn wurde modifiziert und durch eine Kreuzstrebe verstärkt.
Vorn ist der kompakte Leichtathlet mit McPherson-Federbeinen ausgerüstet. Neu ist der auf dem Achsträger installierte
Querstabilisator mit verstärktem Durchmesser, der weniger Seitenneigung und damit höhere Fahrstabilität in zügig umrundeten
Kurven garantiert. Zudem vergrößerten die Renault-Ingenieure gegenüber dem Vorgängermodell den Nachlauf, wodurch sich die
Lenkung am Kurvenausgang nun noch schneller und präziser zurückstellen lassen soll.
An der Hinterachse kommt ebenfalls eine McPherson-Konstruktion mit unteren Dreiecksquerlenkern zum Einsatz. Die gesamte
Hinterachseinheit ist in dem komplett neuen Hilfsrahmen aufgehängt, der auch Motor und Getriebe aufnimmt. Durch neue
Anlenkpunkte und verlängerte Schubstreben rückten die Räder weiter nach hinten, so dass der Radstand gegenüber dem
Vorgänger um 22 Millimeter wuchs. Ein Querstabilisator auf dem hinteren Querträger soll für verbesserte
Lastwechsel-Reaktionen sorgen.
Damit die Fuhre auch soweit möglich wieder schnell zum Stehen kommt, gibt es eine groß dimensionierte Bremsanlage: Vorn
nehmen AP-Vierkolben-Rennbremssättel die innenbelüfteten Bremsscheiben mit 330 Millimeter Durchmesser in die Zange. Der
Durchmesser der hinteren Bremsscheiben beträgt 300 Millimeter. Bosch-ABS ist serienmäßig, nicht dagegen jedoch ESP,
Schlupfregelung oder Bremsassistent.
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