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Freitag, 19. April 2024
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Mehr Leistung, weniger Verbrauch / ESP-Warnfunktion bei Reifen-Druckverlust

Mercedes C-Klasse: Verbesserte Vierzylinder-Diesel und andere Neuigkeiten

Siehe Bildunterschrift
C-Klasse: Überarbeitete © DaimlerChrysler AG
Vierzylinder-Diesel und andere Neuigkeiten
Kürzlich lief das einmillionste Exemplar der aktuellen C-Klasse-Baureihe (W203) von den Bändern (Autokiste berichtete). Damit der Erfolg anhält, haben sich die Stuttgarter nun erneut der zweitkleinsten Modellreihe gewidmet und einige Verbesserungen in die Serie einfließen lassen.

In erster Linie betrifft dies die beiden Vierzylinder-Dieselmotoren. Beide Triebwerke wurden nun umgestellt auf die Common-Rail-Direkteinspritzung der zweiten Generation. Dadurch konnten die Ingenieure sowohl die Fahrleistungen erhöhen als auch den Kraftstoffverbrauch senken. Konkret bedeutet dies beim C 200 CDI eine Leistungsspritze um acht auf jetzt 122 PS und 20 Nm auf nun 270 Nm (1.400 bis 2.800/min). Der Durchschnittsverbrauch sinkt den Angaben zufolge von 6,3 auf 5,9 Liter. Den Standardsprint aus dem Stand auf 100 km/h erledigt der Basis-Diesel in der Limousine nun in 11,7 Sekunden (bisher 12,1 Sekunden). Die Maschine wird ab Juni erstmals auch im "Sportcoupé" angeboten, hier liegt der Verbrauch bei 6,1 Litern.

Beim etwas stärkeren Bruder C 220 CDI bleibt es bei 143 PS. Das Drehmoment dagegen steigt von 315 auf 340 Nm merklich an. Auch hier gibt es künftig noch etwas mehr Freude an der Tankstelle: Durchschnittlich 5,9 und damit ein glatter halber Liter weniger als bisher fließen durchschnittlich durch die Einspritzdüsen. Im übrigen erhält der Motor zwei Ausgleichswellen, was für geringere Geräuschemissionen und weniger Vibrationen sorgt.

Die wichtigsten Daten der beiden Triebwerke im Vergleich finden Sie hier.

Ebenso wie die Benziner erhalten ab Juni dieses Jahres auch alle Dieselmodelle der Mercedes-Benz C-Klasse eine Onboard-Diagnose. Sie überwacht alle Komponenten des Motors und der Abgasreinigungsanlage, die für die Einhaltung der Abgaswerte wichtig sind. Liegt eine Störung vor, leuchtet im Kombi-Instrument die Anzeige "Check Engine" auf. Gleichzeitig werden die Fehlfunktionen für eine spätere Diagnose und Reparatur gespeichert.

Für das auf Wunsch lieferbare Fünfgang-Automatikgetriebe der C-Klasse hat Mercedes-Benz neue Schaltprogramme entwickelt. Neben dem Standardprogramm, das durch die Taste "S" am Automatikwählhebel gekennzeichnet ist, bietet die Automatik künftig ein Komfortprogramm ("C" = Comfort). In dieser Funktion fährt die C-Klasse stets im zweiten Gang an, und das Getriebe dreht Gänge nicht vollständig aus - keine wirkliche Errungenschaft, darf hinzugefügt werden.

Interessanter klingt das neue Reifenluftdruck-Überwachungsprogramm, das auf Wunsch gegen Aufpreis erhältlich ist. Die Sensoren des serienmäßigen ESP übernehmen dabei auch die Überwachung des Reifenluftdrucks. Dadurch ist es möglich, den Autofahrer mittels Displayanzeige im Kombi-Instrument vor Druckverlust in einem Reifen zu warnen. Die Technik: Um den Luftdruck in den Reifen zu berechnen, vergleicht das Stabilitätsprogramm kontinuierlich die Abrollumfänge der Reifen, die von Fahrgeschwindigkeit und vom Reifenluftdruck abhängig sind. Da ESP die Raddrehzahlen permanent erfasst und die Werte miteinander vergleicht, erkennt das System auffällige Abweichungen sehr schnell. Zusätzlich überprüft das Steuergerät automatisch auch andere fahrdynamische Messgrößen wie Querbeschleunigung, Gierrate und Radmomente, um den Luftdruckverlust in einem Reifen zu diagnostizieren. Eine Messung des tatsächlichen Luftdrucks in jedem Reifen wird von diesem System nicht vorgenommen, der Elektronik muss also vertraut werden. Der Vorteil hierbei ist, dass beim Reifenwechsel keine Messfühler im Weg sind oder gar ausgetauscht werden müssen bzw. nur spezielle Felgen zulässig sind. Das System kostet einen für Mercedes-Verhältnisse angenehmen Aufpreis von 58 Euro.

Im übrigen erhalten alle C-Klasse-Modelle den inzwischen bei Neuwagen weit verbreiteten AeroTwin-Wischer von Bosch, der ohne das gelenkige Bügelsystem herkömmlicher Wischerblätter auskommt. Die Folge: gewöhnungsbedürftige Optik, niedrigere Windgeräusche, bessere Wischqualität vor allem bei höheren Geschwindigkeiten.

Last but not least: Der Regensensor an der Frontscheibe steuert künftig nicht nur den Scheibenwischer je nach Regenintensität, er schließt auf Wunsch auch das Schiebe-Hebe-Dach automatisch und bringt es in die Hubstellung. Wie ein Mercedes-Sprecher auf Autokiste-Anfrage bestätigte, funktioniert das Feature auch bei abgeschaltetem Motor am parkenden Fahrzeug - eine wirkliche Errungenschaft für all jene, die gerne auch mal mit geöffnetem Schiebedach parken, das einsetzende Sommergewitter aber bisher nie rechtzeitig mit dem parkenden Auto in Verbindung gebracht haben... - Über das Kombiinstrument kann die Dauer der Funktionsfähigkeit programmiert werden.

Die Preise der C-Klasse (siehe Tabelle) werden nicht erhöht.
text  Hanno S. Ritter
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