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Händler wollen neue Möglichkeiten der GVO nutzen und mehrere Marken anbieten
MarkenMonitor: Händlerzufriedenheit weiter leicht gestiegen
Trotz der Auseinandersetzungen um die Umsetzung der neuen GVO bei vielen Fabrikaten ist die Zufriedenheit der deutschen
Automobilhändler mit ihren Herstellern im vergangenen Jahr weiter leicht gestiegen. Erreichte die durchschnittliche
Zufriedenheit beim letzten "Markenmonitor" einen Wert von 2,89 nach dem Schulnotensystem, stieg sie jetzt auf 2,81. Zu
diesem Ergebnis kommt die zum sechsten Mal vom Institut für Automobilwirtschaft im Auftrag von EurotaxSchwacke durchgeführte
Repräsentativbefragung von rund 1000 deutschen Automobilhändlern.
Überzeugen konnten die meisten Hersteller ihre Händler auch im vergangenen Jahr durch eine aktive Modellpolitik. Die
Zufriedenheit mit der Qualität der Fahrzeuge, der Attraktivität der Modellpaletten und dem Image der Marken rangiert nach
wie vor ganz weit oben in der Zufriedenheit der Händler. Weiter verbessert hat sich auch die Zufriedenheit mit der Größe des
Marktverantwortungsgebietes. Dies zeigt, dass sich die positiven Effekte der Netzbereinigungen für die verbleibenden Händler
nun zunehmend auswirken. Auch die Beziehungsqualität scheint sich trotz der Belastungen durch die Marktentwicklung und die
Neugestaltung der Händlerverträge verbessert zu haben. Immerhin verringerte sich die Unzufriedenheit mit dem mangelnden
Einbezug der Händler bei Entscheidungen des Herstellers. Auch der persönliche Kontakt zu den Verantwortlichen des
Herstellers wird von den Händlern in diesem Jahr besser beurteilt als im Vorjahr. Auffallend sind vor allem die
Verbesserungen der Beziehungen zwischen Herstellern und Händlern bei vielen Importfabrikaten. Offensichtlich hat sich die
relativ bessere Absatzentwicklung der Importeure auch positiv auf die Händlerzufriedenheit ausgewirkt.
Neben der Händlerzufriedenheit wurden die Händler beim diesjährigen "Markenmonitor" auch gefragt, wie sie die neuen
Freiheiten durch die GVO nutzen wollen. Dabei zeigen sich einige geradezu sensationelle und für die Hersteller sicher
aufrüttelnde Ergebnisse. So gab immerhin fast ein Viertel aller befragten Händlern an, in Zukunft mehrere Fabrikate im
gleichen Verkaufsraum verkaufen zu wollen. Fast ein Drittel der Befragten wollen in Zukunft Service für mehrere Marken
anbieten. Und schließlich wollen ebenfalls rund ein Drittel der Händler Originalersatzteile künftig nicht mehr bei ihrem
Hersteller, sondern direkt bei den Teileherstellern oder im freien Teilehandel einkaufen.
Der wissenschaftliche Leiter der Untersuchung, Professor Willi Diez, sieht auf die Automobilhersteller hier neue
Herausforderungen beim Management ihrer Beziehungen zum Handel zukommen: "Die Zufriedenheit der Händler mit ihren
Herstellern ist im vergangenen Jahr zwar gestiegen. Kein Hersteller sollte das aber so auffassen, dass sich die Händler als
brave Gefolgschaft des Herstellers verstehen. Offensichtlich regt sich im Handel der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit vom
Hersteller."
Die detaillierten und fabrikatsspezifischen Ergebnisse des Markenmonitors 2003 werden am 4. April 2003 anlässlich der
AutoMobil International in Leipzig präsentiert.
text Hanno S. Ritter
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