Autocert steht vor dem Aus

Schon länger kursieren in der Branche Gerüchte, wonach das Autoportal "Autocert" seinen Betrieb einstellen wird. Nun ist es tatsächlich soweit: Wie eine Mitarbeiterin von Autocert auf Autokiste-Anfrage bestätigte, wird das Angebot zum 31. März 2003 seine Pforten schließen. Ein Teil der Inhalte, insbesondere der Automarkt, wird in den Auto-Bereich der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung (SZ-"Motorcenter") übernommen. Die Gesellschaft wird mit der Süddeutsche.de GmbH verschmolzen. Für die Kunden soll sich nichts ändern - wobei abzuwarten bleibt, ob alle Händler bereit sind, künftig ihre Fahrzeuge im SZ-Motorcenter einzustellen, das letztlich noch den Ruf einer regional auf Süddeutschland begrenzten Autobörse hat.

Autocert war im Herbst 2000 mit großem finanziellem Aufwand als Gemeinschaftsprojekt von Süddeutscher Zeitung und TÜV Süddeutschland gestartet. Der Fokus des selbsternannten "5-Sterne Autoportals" lag stets auf dem integrierten Automarkt, der rund 100.000 Fahrzeuge beinhaltet. Offensichtlich konnten jedoch über Online-Werbung und dem Automarkt angeschlossene Händler nicht genügend Einnahmen generiert werden, so dass sich insbesondere der finanziell gebeutelte Süddeutsche Verlag (SV) aus der Finanzierung zurückgezogen hat. Nach dem vielfach prämierten Jugendmagazin "Jetzt", den NRW-Seiten der Süddeutschen Zeitung und anderer Projekte steht nun auch das Aus für Autocert bevor.

Besonders betroffen sind, wie meist, die rund 25 Mitarbeiter um Geschäftsführer Dr. Ulrich Kirsch: Ihre Verträge wurden vom SV nicht übernommen. Die Mitarbeiterin zeigte sich gegenüber Autokiste jedoch zuversichtlich, dass sie und ihre Kolleginnen und Kollegen aufgrund der "hohen Qualifikation" schnell einen Ersatz finden würden.