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Donnerstag, 25. April 2024
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Geringste Zahl seit Einführung der Statistik / Auch Zahl der Verletzten gesunken

Zwei Prozent weniger Verkehrstote 2002

Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistische Bundesamtes wurden im Jahr 2002 auf Deutschlands Straßen bei Verkehrsunfällen 6.828 Verkehrsteilnehmer getötet und rund 476.000 verletzt. Damit ist die Zahl der Getöteten um 2,1 und die der Verletzten um 3,7 Prozent zurückgegangen. Dies waren die wenigsten Verkehrstoten seit Einführung der Statistik der Straßenverkehrsunfälle im früheren Bundesgebiet im Jahr 1953. Die meisten Verkehrstoten gab es 1970 in Deutschland, nämlich 21.332.

Die Polizei registrierte im Jahr 2002 insgesamt 2,28 Millionen Unfälle (minus 3,9 Prozent gegenüber 2001); darunter 362.000 Unfälle mit Personenschaden (minus 3,6%) und 129.000 schwerwiegende Unfälle mit Sachschaden (- 4,3%).

Mehr Verkehrstote gab es im Jahr 2002 in Berlin (+ 26%), in Rheinland-Pfalz (+ 17%), in Baden-Württemberg (+ 5%) und in Niedersachsen (+ 3%). In den übrigen Ländern wurden gegenüber 2001 weniger Verkehrsteilnehmer getötet. Die stärksten Rückgänge gab es in Hamburg (- 38%), Bremen (- 26%) und Sachsen-Anhalt (- 15%). Im Bundesdurchschnitt wurden 2002 rund 83 Verkehrsteilnehmer je 1 Million Einwohner getötet. Weit über diesem Durchschnitt lagen die Werte in Mecklenburg-Vorpommern mit 164, in Brandenburg (138) und in Thüringen (110), weit darunter in den Stadtstaaten Hamburg (20), Bremen (21) und Berlin (24).

Die genauen Zahlen und Tendenzen im Überblick:
Straßenverkehrsunfälle 2002 in Deutschland
Bei Straßenverkehrsunfällen 2002 Verunglückte und Getötete nach Ländern

Im Dezember 2002 erfasste die Polizei in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen 193.200 Straßenverkehrsunfälle (minus 11% gegenüber Dezember 2001). Bei 24.500 Unfällen mit Personenschaden (- 8%) wurden 489 Verkehrsteilnehmer getötet (- 3%) und rund 32.900 (- 10%) verletzt.

Angesichts der Statistik warnte der ACE Auto Club Europa davor, die "nach wie vor erschreckende Opferbilanz klein zu reden". Ein Club-Sprecher sagte am Donnerstag in Stuttgart: "Wären es keine Verkehrstoten, sondern Opfer von Mord, Totschlag und Terror, ginge ein Aufschrei durchs Land." An die Zahl der Verkehrsopfer habe sich die Gesellschaft aber offenbar gewöhnt und mit dem Zustand unvollkommener Verkehrssicherheit habe sie sich arrangiert. Die Zahl der Verkehrstoten wäre nach ACE-Einschätzung ungleich höher, wenn auch diejenigen Opfer statistisch erfasst würden, die erst ab dem 30. Tag nach einem Verkehrsunfall an den Folgen ihrer Verletzung sterben. Insofern bilde die amtliche Verkehrsunfallbilanz nicht die gesamte Dramatik des Unfallgeschehens ab. Den relativ starken Rückgang der Zahl der Verkehrstoten in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen führte der Club u.a. auf flächendeckende Geschwindigkeitsbeschränkungen und ein "ziemlich dichtes Netz der Verkehrsüberwachung" zurück.

Der ACE forderte, das im Europäischen Weißbuch definierte Ziel, binnen zehn Jahren die Zahl der Verkehrstoten um die Hälfte zu reduzieren, müsse auch in Deutschland verbindlich anerkannt und engagiert verfolgt werden. Dabei müsse die Politik Schwerpunkte in Unfallverhütung, Verkehrserziehung und Überwachung dort setzen, wo in kurzer Zeit die größten Erfolge erwartet werden könnten.
text  Hanno S. Ritter
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