Volkswagen ruft erneut Hunderttausende von Autos in die Werkstätten zurück. Grund sind Funktionsprobleme an Stabzündspulen
in den 1,8-Liter-Turbo-, V5-, V6- und W8-Benzinmotoren, die neben VW auch von den Konzerntöchtern Audi, Seat und Škoda
verbaut wurden. Wie VW am Dienstag mitteilte, sind davon Fahrzeuge betroffen, die im Zeitraum von Modelljahr 2001 bis
Modelljahr 2002 gebaut worden sind, sowie einige Modelle aus dem Start des Modelljahres 2003. Grund für die Probleme sei
ein "Qualitätseinbruch bei einem Zulieferteil", hieß es.
Da es sich bei den Funktionsproblemen nicht um sicherheitsrelevante Fahrzeugteile handelt, nennt VW die
Aktion offiziell nicht Rückruf, sondern "Servicemaßnahme". Betroffen sind insgesamt rund 850.000 Autos, wobei knapp
zwei Drittel hiervon in Amerika ausgeliefert wurden.
Der Ausfall einer Zündspule kann zur Beeinträchtigung der Motoreigenschaften führen. Dies kann sich laut VW durch unrunden
Motorlauf oder abnehmende Motorleistung ausdrücken; für den Fahrer sichtbar leuchtet dann die Motorkontrollleuchte auf. In
diesem Fall ist die Werkstatt aufzusuchen, die das betroffene Teil kostenlos austauscht.
Kunden, die bisher keine Probleme haben, sollten abwarten. Sie werden von VW informiert, jedoch erst, wenn die
benötigten Ersatzteile in ausreichender Stückzahl - und Qualität - verfügbar sind. Wann dies genau der Fall sein wird,
konnte VW auf Anfrage von Autokiste nicht mitteilen.
Zu den Kosten der Aktion schweigt sich das Unternehmen aus. Erst kürzlich hatten die Wolfsburger rund 1 Million Fahrzeuge
mit kleinen Benzinmotoren zurückgerufen (Autokiste berichtete) - mögliche Eisbildung durch Kondenswasser im Ölkreislauf
führt bei den betroffenen Motoren zu kapitalen Schäden.