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Wildwechsel:
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© TÜV Süddeutschl. Holding AG
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Runter vom Gas!
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Herbst: Zeit für bunte Blätter, Nebel und - Wildwechsel. Neben den Monaten April und Mai sind Wildschwein, Reh & Co. im
September und Oktober am aktivsten. Entsprechend hoch ist die Gefahr eines Wildunfalls in diesen Perioden. Gerade in den
frühen Morgenstunden zwischen 5 und 8 Uhr und am Abend zwischen 17 und 22 Uhr - pünktlich zu den Pendlerspitzen - wandern
die Tiere besonders gern.
An beliebten Wechselplätzen fordern Warnschilder erhöhte Aufmerksamkeit und weniger Geschwindigkeit. "Bitte runter vom Gas",
meint Waldemar Kauczor. Der Experte von der Verkehr und Fahrzeug GmbH des TÜV Süddeutschland weiß: "Je schneller das
Fahrzeug, desto höher ist das Aufprallgewicht. Schon bei 70 km/h hat ein 17 kg schwerer Rehbock die Wucht von 850 kg."
Doch was tun, wenn plötzlich ein Reh auf der Fahrbahn steht? Kauczor empfiehlt: "Abblenden und Abbremsen. Aber dabei bitte
auf nachfolgende Fahrzeuge achten." Wichtig ist ebenfalls genügend Sicherheitsabstand zum Vordermann, denn auch er könnte
plötzlich bremsen. Damit das Tier die Straße verlässt, kann Hupen hilfreich sein. Aber immer daran denken: Wild ist oft in
Gruppen unterwegs. Dem ersten Reh können weitere nachfolgen.
Trotz aller Vorsicht kommt es doch immer wieder zur Kollision. "Ist der Zusammenprall unvermeidlich, sollte der Fahrer das
Lenkrad gerade halten", so TÜV-Experte Kauczor. Anschließend muss die Unfallstelle so schnell wie möglich abgesichert
werden. Auch im eigenen Interesse sind gleich die Polizei und möglichst auch der Jagdpächter zu benachrichtigen, denn die
Schadenregulierung ist nicht immer einfach. Aber in der Regel übernimmt die Teilkaskoversicherung den Großteil der Kosten.
Außerdem wichtig: Wegen der Tollwutgefahr verletzte oder getötete Tiere niemals anfassen. Autofahrer, die möglicherweise an
einen günstigen Braten denken und das Wild mitnehmen, begehen Wilderei - eine Straftat!