Marktbericht: Neuzulassungen im August 2002

Der Ferienmonat August ist symptomatisch für relativ schwache Aktivitäten auf dem Automobilmarkt. Unter diesem Vorzeichen wurde im vergangenen Monat mit nur 283.369 Kraftfahrzeugen ein ausgesprochen niedriges Neuzulassungsergebnis erzielt. Der Abstand zum Vormonat betrug -14,3 Prozent bzw. -5,5 Prozent zum August des Vorjahres. Einschließlich der 17.689 Kraftfahrzeuganhänger wurde die Grenze von insgesamt 300.000 Neuzulassungen knapp erreicht. Mit 2.602.311 neu zugelassenen Kraftfahrzeugen von Januar bis einschließlich August 2002 hat sich der Rückstand zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum auf - 4,2 Prozent vergrößert. Das geht aus den am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hervor.

Fast alle Fahrzeugarten verzeichneten den Angaben zufolge gegenüber dem Vormonat zweistellige Veränderungsraten im Minusbereich. Auch die Marktsituation der Nutzfahrzeuge ist weiterhin unbefriedigend. Mit 15.942 Lastkraftwagen (-9,8 %) wurde gerade das Januar-Ergebnis erreicht. Als kleinste Fahrzeuggruppe erzielten die Kraftomnibusse in diesem Monat als einzige Zugewinne (22,2 Prozent).

Der Vergleich zum Vorjahresmonat fiel durchweg negativ aus. Mit -4,7 Prozent verzeichneten die Personenkraftwagen noch die geringste Einbuße. Der Motorradmarkt befindet sich weiterhin tief im Keller. Mit nur 17.077 Einheiten (-10,7 Prozent) war das niedrigste August-Ergebnis der letzten acht Jahre zu verzeichnen. Bei den Sattelzugmaschinen und Kraftomnibussen fiel der Vergleich zum Vorjahresmonat nach den KBA-Zahlen mit -13,4 bzw. -18,1 Prozent noch deutlicher aus.

Die derzeitige Situation des gesamten Kraftfahrzeugmarktes wird bei kumulativer Betrachtung noch verdeutlicht. Mit Ausnahme der Ackerschlepper (+10,3 Prozent) werden die anderen Fahrzeugarten in den verbleibenden vier Monaten des Jahres 2002 wohl kaum noch die zum Teil massiven Einbrüche am Neuzulassungsmarkt in Ergebnisse mit positivem Vorzeichen umkehren können. Die Personenkraftwagen liegen zur Zeit 3,3 Prozent hinter den vergleichbaren Vorjahreswerten. Bei den "Übrigen Kraftfahrzeugen" beträgt der Rückstand 4,8 Prozent. Bei den Kraftfahrzeuganhängern wird die Marktenge zum Vorjahr mit -9,3 Prozent schon deutlicher. Alle anderen Fahrzeuggruppen sind noch weiter vom Vorjahresergebnis entfernt, sie liegen zur Zeit im zweistelligen Minusbereich.

Ein Plus gegenüber dem Vorjahr wird wohl nicht mehr zu erreichen sein. Dennoch ist anzunehmen, dass sich die Situation in den verbleibenden Monaten wieder etwas entspannen wird, insbesondere, wenn die traditionell wirtschaftlich schwachen Zeiten vor einer Bundestagswahl bald vorbei sind. Auch die IG Metall sieht deutliche Anzeichen für eine Stabilisierung der Autokonjunktur (Autokiste berichtete).