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Der amtierende Meister Bernd Schneider
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© ITR e.V.
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siegt vor Mattias Ekström und Marcel Fässler
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Für den souveränen Meister des vergangenen Jahres war die Zieldurchfahrt gleichsam ein Befreiungsschlag: Der Sieg von Bernd
Schneider (Mercedes-Benz CLK-DTM) beim sechsten Rennen der DTM auf dem Lausitzring war der erste des amtierenden Champions
in der laufenden Saison. Damit schob sich der gebürtige Saarländer auf Platz zwei der Tabelle (33 Punkte). Weil gleichzeitig
der viermalige Saisonsieger und Tabellenführer Laurent Aiello (Abt-Audi TT-R, 54 Punkte) nur Vierter wurde, konnte Schneider
den Abstand auf den Spitzenreiter auf 21 Punkte verkürzen. Zweiter auf dem 4,534 Kilometer langen Lausitzring wurde Aiellos
Markengefährte Mattias Ekström vor Marcel Fässler (Mercedes-Benz). Auf den Plätzen fünf und sechs fuhren die beiden
Opel-Werksfahrer Manuel Reuter und Joachim Winkelhock in den Opel Astra V8 Coupé ebenfalls in die Punkteränge.
"Ich war hoch konzentriert bis zum Schluss, denn sowohl in Donington als auch am Norisring habe ich den Sieg am Ende knapp
verloren", sagte überglücklich und nass geschwitzt Schneider. "Mein Auto war perfekt, die Boxenstrategie meines
Teams und unser Reifenwechsel schlicht gigantisch. Einmal war es zwischen Christian Abt und mir sehr eng, aber er war
absolut fair. Und ich bin überzeugt, dass die Menschen genau das sehen wollen - fairen Motorsport." Auch Schneiders
Markenkollege Marcel Fässler sprach von "einem besonders tollen Rennen. Ich habe die ganze Zeit unter Druck gestanden,
musste mich gegen Laurent Aiello wehren und alles geben."
"Das war das härteste Rennen meiner Karriere", urteilte der Schwede Mattias Ekström, der am Rennsonntag 24 Jahre alt
geworden ist. "Das Rennen war super anstrengend, aber ich durfte nicht nachlassen, denn Marcel Fässler kam von h
und hat ganz schön Druck gemacht." Zwar hat Ekström den zweiten Tabelle nun an Schneider verloren - mit 29 Punkten jedoch
nicht den Anschluss. Tea Hans-Jürgen Abt war denn auch "nicht unglücklich über das Ergebnis". Laurent Aiello hatte den
zweiten Platz beim Boxenstopp wegen einer klemmenden Radmutter verloren. "Doch selbst wenn Laurent nicht dieses Pech gehabt
hätte, hätte er es sicher nicht geschafft, Bernd heute zu überholen."
Auch Hobby-Triathlet Manuel Reuter war nassgeschwitzt, aber happy: "Wenn man in der DTM unter die ersten Sechs fahren will,
dann muss man 100 Prozent geben, und es war mörderisch heiß in den Autos." Reuter hatte sich im Opel Astra V8 Coupé vom
elften auf den fünften Platz vorgekämpft. "Dabei waren alle Überholmanöver fair", bestätigte der Wahl-Österreicher, "es
wurde Türklinke an Türklinke gefahren, aber keiner flog von der Strecke. Leider hatten wir unser Auto im Zeittraining nicht
optimal aussortiert. Im Rennen konnte ich sowohl Fahrer von Audi als auch von Mercedes überholen. Dies stimmt mich
zuversichtlich fürs nächste Rennen auf dem Nürburgring Anfang August." Opel-Sportchef Volker Strycek stimmte zu: "Toll, dass
Manuel diese Platzierung aus eigener Kraft erreicht hat und dass unser Auto diese Leistung bringen kann. Unser Ziel sind
aber nicht nur Platzierungen in den Punkten, sondern Podiumsplätze."