BMU kauft zwei neue Erdgas-Limousinen / "Angebot deutscher Hersteller mangelhaft"
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© Bundesumweltministerium (BMU)
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BMU-Werbung für Erdgasfahrzeuge
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Zwei neue Erdgasfahrzeuge tun ab sofort ihren Dienst beim Bundesumweltmninisterium (BMU). Eines davon wird Minister
Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen) selbst als Dienstwagen nutzen. Damit verfügt die Fahrbereitschaft des BMU schon über
insgesamt vier erdgasbetriebene Fahrzeuge. Das BMU ist nach eigenen Angaben bislang das einzige Bundesministerium, das
Erdgasantrieb nutzt.
Trittin erhielt die Fahrzeugschlüssel heute aus der Hand von Bernhard Schoder, dem Vertriebsleiter von Volvo in
Deutschland. Dass seine Wahl auf ein ausländisches Pkw-Modell fiel, begründete der Minister mit der Situation auf dem Markt:
"Das Angebot der deutschen Hersteller ist mangelhaft. Wer sich heute für ein Erdgas-Fahrzeug der gehobenen Mittelklasse
interessiert, ohne dabei auf einen Teil des sonst zur Verfügung stehenden Platzes zu verzichten, muss auf ausländische Produkte zurückgreifen", sagte Trittin. Die deutsche Automobilindustrie drohe hier, wie schon bei der Entwicklung und dem
Einsatz von Rußfiltern für Diesel-Pkw, international den Anschluss zu verpassen. "Ich würde mich freuen, wenn die deutschen
Autohersteller ihr Angebot möglichst bald so erweitern würden, dass noch mehr Verbraucher Erdgas als sauberen und
kostengünstigen Energieträger im Verkehr nutzen können."
Der Bundesumweltminister nutzte die Gelegenheit außerdem zu dem Hinweis auf die Funktion seines Ministeriums als
Schrittmacher für den Einsatz von Erdgas als "Mobilitätsenergie": "Die mit der Umsetzung der EU-Luftqualitätsrichtlinie ab
2005 geltenden Standards für die Diesel-Rußpartikel zwingen die Verkehrsteilnehmer in den kommenden Jahren, emissionsärmere
Fahrzeuge zu benutzen. Im Rahmen der ökologischen Steuerreform hat die Bundesregierung durch die Mineralölsteuerbegünstigung
für Erdgas als Kraftstoff bis Ende 2009 die notwendige Investitionssicherheit geschaffen."
Trittin konnte sich nicht nur über das neue Auto freuen, sondern auch über einen Tankgutschein im Wert von immerhin
777 Euro, den er vom Vorstandssprecher der Berliner GASAG, Georges Hoffmann, erhielt. Dieser Tankgutschein, so Hoffmann bei
der Übergabe, sei eine Anerkennung für das Engagement des Ministers bei der Einführung von Erdgasfahrzeugen. Jeder Berliner,
der sich für ein umweltschonendes Erdgasfahrzeug entscheide, könne in den Genuss eines solchen Zuschusses kommen.