Die EU-Kommission nahm heute die technischen Spezifikationen für den digitalen Tachographen an, der die Lenk- und Ruhezeiten
von Berufsfahrern aufzeichnet. Der neue Tachograph wird sicherer und leichter zu überprüfen sein als das derzeitige System
und soll so zu einer besseren Durchsetzung der gemeinschaftlichen und nationalen Rechtsvorschriften im Straßenverkehr
beitragen. Die heute angenommene Verordnung der Kommission enthält Bestimmungen für Bau, Einbau, Nutzung und Prüfung des
obligatorischen digitalen Kontrollgeräts für Nutzfahrzeuge. Alle neuen Nutzfahrzeuge sind binnen zwei Jahren mit einem
digitalen Tachographen auszurüsten.
Die europäischen Rechtsvorschriften für den Straßenverkehr seien nicht nur unzureichend, sondern würden vor allem auch
äußerst schlecht befolgt, hieß es. Die durch den digitalen Tachographen aufgezeichneten Daten würden fälschungssicherer und
zuverlässiger sein als bei dem derzeitigen mechanischen Kontrollgerät. Das neue Gerät soll nutzerfreundlich, schwer
manipulierbar und von den Fahrern, Aufsichtsbehörden und Güterverkehrsunternehmen leicht zu überprüfen sein.
Während der derzeitige analoge Tachograph aus einem mechanisch betriebenen Fahrzeugbauteil und Aufzeichnungsblättern aus
Papier besteht, umfasst der neue Tachograph ein digitales Fahrzeugbauteil und eine persönliche Fahrerkarte. Diese SmartCard
ist von dem Mitgliedstaat auszustellen, in dem der Fahrer seinen Wohnsitz hat. Der digitale Tachograph zeichnet die Tätigkeit
der Fahrer automatisch auf und speichert die Informationen ein Jahr lang. Auf der persönlichen Mikroprozessorkarte, die die
Fahrer mitführen müssen, werden jeweils die Tätigkeiten der letzten 28 Tage gespeichert.
Der digitale Tachograph ist im Armaturenbrett des Fahrzeugs eingebaut und zeichnet jeweils Zeit, Geschwindigkeit und
Entfernung der Fahrten auf. Die Abfrage erfolgt entweder über ein Menü oder nach Tätigkeiten, wie Lenkzeiten, Arbeitszeiten,
Ruhezeiten und Verfügbarkeit. Die Zulassungsnummer des Fahrzeugs wird ebenfalls gespeichert, und der Tachograph muss in der
Lage sein, alle abgerufenen Daten von seinem Speicher auf einen tragbaren Rechner herunter zu laden. Er ist mit einem
kleinen Bildschirm und einem Drucker ausgestattet. Ereignisse und Störungen (Unterbrechung der Stromzufuhr, nicht
funktionierende Karte, Geschwindigkeitsüberschreitung, usw.) werden ermittelt und das Gerät automatisch überprüft. Der
Fahrer erhält eine Warnung, wenn er die höchstzulässige ununterbrochene Lenkzeit überschreitet.