Daimler
IAA-Studie:
Smart Fourjoy als Forfour-Ausblick
Der neue Smart Fortwo ist längst überfällig, aber noch nicht immer nicht fertig. Die Daimler-Tochter kann daher auf der IAA nur eine Studie
namens "Fourjoy" vorstellen, die den kommenden Viertürer andeutet – vage andeutet.
Mit einem viertürigen Auto hat Smart es schon einmal versucht, hatte die Umsetzung aber zu lustlos betrieben und bekam die
Quittung in den Autohäusern, wo der Forfour sich die schmalen Reifchen platt stand und schließlich eingestellt wurde. Im
Prinzip aber ist ein viertüriger Smart keine schlechte Idee, und deswegen werden es die Stuttgarter im kommenden Jahr
abermals versuchen, dieses Mal nicht mit Mitsubishi, sondern mit Renault/Nissan als Partner.
Auf der IAA steht ein Studie, die ausdrücklich "fourjoy" und nicht etwa "forjoy" heißt und die Daimler ausdrücklich als Vorbote
des Serienautos bezeichnet, aber noch stark verfremdet ist. "Türen, Heckscheiben (sic!) und Dach werden noch nicht dargestellt,
wodurch der Betrachter freien Blick auf den futuristisch anmutenden Innenraum hat", erklärt der Konzern dazu, und man kann sich
kaum des Eindrucks erwehren, dass auch diese Teile nicht mehr rechtzeitig fertig geworden sein könnten.
Immerhin die Maße dürfen als annähernd endgültig betrachtet werden. Bei einer Länge von 3,49 Metern und einer Höhe von 1,49 Metern
bietet das Auto wesentlich schickere Proportionen als der längst eingestellte Forfour. Die Breite beziffert Smart auf 1,98 Meter,
womit wohl jene inklusive der Außenspiegel gemeint ist, denn auf den Fotos wirkt der Fourjoy nicht überdurchschnittlich breit.
Der Wendekreis soll nur 9,1 Meter betragen, was geradezu hervorragend ist. Den Antrieb der Studie übernimmt der aus dem Smart Fortwo
ed bekannte Elektromotor mit 55 kW (75 PS).
Optisch lehnt sich die Studie an die Studien for-us (Detroit 2012) und forstars (Paris 2012) an. Bestimmendes Merkmal sind die
stark ausgeprägte und bei der Studie aus poliertem Vollaluminium ausgeführte "tridion"-Zelle, die wie beim Ur-Smart die Rückleuchten
beherbergt, die weit außen in den Ecken platzierten Räder, auf die der nächste Mini neidisch sein dürfte, die nahezu quadratisch
ausgeführten LED-Leuchten an Front und Heck, die prominent platzierten Markenlogos und der Verzicht auf einen klassischen Kühlergrill:
Ein paar Löcher in der Verkleidung müssen reichen - und sehen nicht einmal schlecht aus.
Und weil der Fourjoy jedenfalls in den Köpfen der Marketer das "unbeschwerte urbane Lebensgefühl 'pure urban joy of life'"
verkörpert, trägt er auf dem Dach zwei sogenannte Longboards, das sind elektrisch angetriebene Skateboards, mit denen die Kunden die
letzten Meter vom Parkhaus zum Ziel zurücklegen und diese mit einer inkludierten HD-Kamera als "Actionvideo" aufnehmen und
anschließend bei Facebook & Co. teilen könnten.
Das ist natürlich nichts für die Serie, und auch sonst bleibt abzuwarten, inwieweit sich der kommende Forfour (oder wie auch immer
er heißen wird) an der Studie wird orientieren können. Ende 2014 soll es soweit sein, aber wir tippen eher auf Frühling 2015. Und
dann wird der Forfour, so er richtig gemacht und positioniert wird, zu einem echten Mini-Gegner, denn auch der wird künftig
viertürig erscheinen.