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Samstag, 20. April 2024
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TÜV Süd, Sixt und Zulassungsstelle München testen brieflose Zulassung

Pilotprojekt: Fahrzeugzulassung ohne Fahrzeugbrief

Bei der Fahrzeugzulassung braucht man beide Zulassungsbescheinigungen, landläufig Fahrzeugbrief und Fahrzeugschein genannt. Praktisch ist das nicht, vor allem für Flottenbetreiber. TÜV Süd und Sixt testen deshalb ein "briefloses" Verfahren, das künftig möglicherweise auch Privatleute nutzen können. TÜV SÜD Car Registration & Services (CRS), ein Joint Venture von TÜV Süd und der Sixt AG, hat erstmals Autos ohne Fahrzeugbrief zugelassen. Beim "brieflosen Zulassungsverfahren" werden die Fahrzeugdaten rein elektronisch an die Behörde übermittelt. Das aufwendige papiergebundene Procedere entfällt. Bisher hat TÜV SÜD CRS so bereits mehr als 1.000 Fahrzeuge für BMW in München angemeldet. Der Service soll nun im Markt weiteren Herstellern und demnächst auch Flottenbetreibern angeboten werden.

Zulassen, Umschreiben, Abmelden: "Gerade Betreiber großer Flotten wie Fahrzeughersteller sparen Zeit und Geld, wenn sie ihre Fahrzeuge ohne die üblichen Papiere anmelden und ummelden können", sagt Bernhard Kerscher, Sprecher der Geschäftsführung der TÜV SÜD Auto Service GmbH.

CRS hat das brieflose Verfahren gemeinsam mit BMW und der Zulassungsstelle München entwickelt. Die Fahrzeugdaten werden dabei zunächst vom Hersteller verschlüsselt an CRS übermittelt. Dort werden alle Angaben für die Anforderungen der Zulassungsstelle optimiert und über eine spezielle Schnittstelle der Behörde zur Verfügung gestellt. Sie stellt dann lediglich einen Fahrzeugschein aus, der Fahrzeugbrief wird virtuell hinterlegt. Bei der Abmeldung wird dann allerdings aus dem virtuellen wieder ein herkömmlicher Brief - für die weitere Anmeldung.

"Wenn die brieflose Zulassung in Zukunft für alle Fahrzeugnutzer funktioniert, könnte der Fahrzeugschein langfristig als einziges Dokument verbleiben, ein ganzes Fahrzeugleben lang", heißt es seitens CRS. Bis man ein Auto aber so an-, ab- oder ummelden kann, wie viele andere Dinge des Lebens - nämlich von zu Hause aus im Internet - dürften noch viele Jahre vergehen.
text  Hanno S. Ritter
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