Der Automarkt in Deutschland hat zwar keine Grippe, aber sozusagen einen grippalen Infekt: Die negative
Jahresbilanz ist nach einem schwachen November wohl unvermeidlich. Doch es gibt auch grüne Zahlen.
Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag in Flensburg berichtete, wurden im November 2012 insgesamt
rund 294.000 Kraftfahrzeuge neu in den Verkehr gebracht, darunter 260.000 Pkw. Damit konnte das Pkw-Niveau
vom Oktober gehalten werden, im Vergleich zum Vorjahr waren es 3,5 Prozent (Pkw) bzw. 4,7 Prozent (Kfz) weniger.
Einen Monat vor Jahresende belaufen sich die Neuzulassungen auf insgesamt 2,88 Millionen Pkw (-1,7 %).
Mit 63,9 Prozent war der Anteil der gewerblichen Neuzulassungen im November recht hoch. Fast 58.000 Pkw wurden von Kfz-Händlern
zugelassen und rund 26.000 als Mietfahrzeug. Die Anteile an Benzin- (49,6 %) und Dieselfahrzeugen (49,0 %) waren annähernd gleich
groß. 1,4 Prozent der Neuwagen waren mit einem alternativen Antrieb ausgerüstet, davon über die Hälfte mit einem Hybridantrieb.
Kleine Fahrzeuge liegen weiterhin im Trend. Das Mini-Segment machte ein Plus von 54,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, bei den
Mini-Vans waren es 8,1 Prozent. Bei den Geländewagen hält die Aufwärtsbewegung ebenfalls an (+12,0 %). Das stärkste Segment,
die Kompaktklasse, war mit 11,8 Prozent rückläufig. Auch der Nutzfahrzeugmarkt zeigte im November rote Zahlen (-14,1 %). Am
höchsten fiel das Minus bei den Sattelzugmaschinen aus (-32,1 %). Die Kraftomnibusse machten dagegen ein Plus von 13,1
Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Bei den Pkw erzielte VW erzielte ein Plus von 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und konnte seine Position als
Marktführer weiter ausbauen. Der Marktanteil lag im November bei 22,9 Prozent, zusammen mit den Tochtermarken erreichte der
Konzern über 40 Prozent. Opel und Ford mussten dagegen mit jeweils fast 17 Prozent Minus deutliche Einbußen
hinnehmen. Bei den Importmarken sorgten Seat (+54,8 %) und Subaru (+50,4 %) für die höchsten Zuwachsraten, die größten
Verlierer heißen Alfa Romeo, Citroën, Honda und Suzuki. Renault/Dacia führt trotz einer Einbuße von 15,1 Prozent weiterhin
das Ranking der Importeure an.
Der Pkw-Gebrauchtwagenmarkt machte im November ein leichtes Plus. Auch die Halterwechsel der Nutzfahrzeuge lagen etwas über
Vorjahresniveau. Insgesamt wechselten rund 624.000 Kfz und 23.000 Kfz-Anhänger im vergangenen Monat den Besitzer. Nach elf
Monaten beläuft sich die Jahresbilanz auf 7,29 Millionen Kfz-Umschreibungen (+2,0 %).
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.