Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Freitag, 29. März 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 7 Minuten
Premiere in Genf / Autokiste-Vorstellung des Peugeot 807 / Mit Fotoserie

Fiat und Peugeot/Citroën präsentieren den neuen Euro-Van

Bild anklicken für Großansicht und Fotoserie
Bild anklicken für Großansicht Neu:
Peugeot 807
© Peugeot Deutschland GmbH
Bild anklicken für Großansicht und Fotoserie
Im Frühjahr 1994 erblickte er erstmals das Licht der Straßen, der sogenannte Euro-Van - eine Gemeinschaftsentwicklung von PSA Peugeot/Citroën und der Fiat-Gruppe. Nach und nach kamen die Modelle der vier beteiligten Hersteller auf den Markt, der Peugeot 806, der Fiat Ulysse, der Citroën Evasion und schließlich der Lancia Z.

Lange haben die Kunden warten müssen, doch nun präsentiert sich auf dem Genfer Autosalon die neue Generation, die von den beteiligten Unternehmen wiederum gemeinschaftlich entwickelt wurde.

Nachfolgend stellen wir Ihnen die neue Baureihe exemplarisch anhand des Peugeot 807 vor (die Fotoserie zeigt auch die Modelle von Fiat und Lancia):

Die Karosserie beruht auf dem Vorgängermodell, wurde aber in vielerlei Hinsicht optimiert. Der Radstand beträgt 2,82 m, die Gesamtlänge 4,73 m mit Überhängen von 1,01 m (vorne) bzw. 0,89 m (hinten). Der 807 ist (mit eingeklappten Außenspiegeln) 1,85 m breit und (ohne die knapp 10 cm hohe Dachreling) maximal 1,75 m hoch. Bei der Karosserieaußenhaut des 807 wurde bei sämtlichen Bauteilen auf Gewichtseinsparung geachtet. Das Dach besteht beispielsweise immer aus genietetem, auf die Rohkarosse aufgeklebtem Aluminiumblech, egal ob ein Schiebedach eingebaut wird oder nicht; die vorderen und hinteren Kotflügel sowie die Heckklappe werden aus SMC-Kunststoff (vorimprägnierte, glasfaserverstärkte Formpressmasse) gefertigt - was wie beim Peugeot 307 zu niedrigen Versicherungseinstufungen beitragen dürfte. Die vorderen Türen haben so genannte angesetzte Rahmen, damit sie genauso aussehen wie die hinteren Türen mit integrierten Rahmen. Neben der Gewichtseinsparung wurde besonders auf eine verbesserte Sicherheitsstruktur der Fahrgastzelle geachtet. Durch den vollkommen ebenen Fußboden im Innenraum können die ausnahmslos mit Dreipunkt-Sicherheitsgurten ausgestatteten Einzelsitze über 150 mm stufenlos in Längsrichtung verstellt werden. Die Fondtüren sind wieder als Schiebetüren ausgelegt, so dass der Einstieg auch direkt neben einer Mauer oder einem anderen Hindernis bequem möglich ist.

Die Fahrgastzelle wird vor allem von der Panorama-Frontscheibe beherrscht, die einen ungewöhnlichen Übergang zur Motorhaube schafft. Da sie sehr weit in Richtung Fahrzeugachse vorgezogen ist, erinnert sie in der Fahrzeugseitenansicht an einvolumige Konzepte und scheint mit ihrer extremen Wölbung die A-Säule gleichsam nach hinten zu drängen. Die nach hinten gerückte A-Säule sorgt für eine gute Sicht und damit auch für ein Stück limousinenartigen Komfort. Die Außenspiegel sind in Richtung Fahrer zurückversetzt; durch ihre bescheidenen Ausmaße sollen sie weder die Sicht nach vorne behindern noch die Aerodynamik des Fahrzeugs über Gebühr verschlechtern. Darüber hinaus sind im Gehäuse der Außenspiegel, das an das Design der A-Säulen angepasst ist, die seitlichen Blinkleuchten integriert - ursprünglich eine Mercedes-Lösung, die offenbar nun auch nachgemacht wird.

Extra: Die ersten offiziellen Euro-Van-Bilder in unserer Fotoserie »

Das Armaturenbrett besteht im Wesentlichen aus einem geschwungenen Oberteil, das sich auf einem zentralen Kombiinstrument abstützt, welches wiederum auf dem abgerundeten Armaturenträger ruht. Es zieht sich bogenförmig von den beiden A-Säulen ausgehend durch den Raum und lässt das durch die große Frontscheibe einfallende Licht den Instrumententräger erhellen. Das Kombiinstrument mit drei Rundinstrumenten wird zu einem eigenständigen Element, auf dem alle Insassen für sie interessante Informationen ablesen können. Betriebsrelevante Funktionen, wie z. B. bestimmte Warnleuchten, sind in einer kleinen, getrennten Einheit unmittelbar vor dem Fahrer zusammengefasst. Neu sind bei diesem Kombiinstrument die "Schattenspiel"-Anzeigen: Hierbei wird die Zeigerstellung durch die Hintergrundbeleuchtung auf das aufgedruckte Zifferblatt im Abdeckglas projiziert.

In die Mitte des Armaturenbretts kann außerdem ein Kombiinstrument mit Farbbildschirm für das Navigationssystem mit Kartendarstellung integriert werden. Oben in der Instrumententafel und im Instrumententafelkörper befinden sich zudem zahlreiche Ablagen und ein geräumiges Staufach. Neben den vielen sonstigen Staumöglichkeiten überall im Fahrgastraum machen diese Ablagen die praktische Ausgestaltung des 807 besonders deutlich. Sogar an einen frei positionierbaren Aschenbecher und in einigen Ausführungen einen Abfallbehälter wurde gedacht.

Bild anklicken für Großansicht und Fotoserie
Bild anklicken für Großansicht Neu:
Fiat Ulysse
© Fiat Auto S.p.A.
Bild anklicken für Großansicht und Fotoserie
Serienmäßig gibt es sieben Sitze, auf Wunsch auch acht. Die Vordersitze sind mehrfach verstellbar, und der Fahrer kann zwischen einer erhöhten (Van-typischen) und einer tieferen (Limousinen-typischen) Sitzposition wählen. Sämtliche Sitze sind mit Dreipunkt-Sicherheitsgurten versehen. Die hinteren Sitze sind allesamt in der Neigung verstellbare Einzelsitze, die auf Aluminium-Einzelschienen über 150 mm nach vorne oder hinten gefahren werden können. Sie sind alle 470 mm breit und verfügen über tief absenkbare Sicherheits-Kopfstützen. Die Lehnenschale mit integriertem Klapptisch und Becherhalter kann dazu noch Gegenstände bis zum Format A4 aufnehmen. Beim mittleren Sitz ist der Dreipunkt-Sicherheitsgurt mitsamt Gurtautomat in die spezielle Sitzstruktur integriert. Über das patentierte "Quickfix"-System lassen sich entfernte Sitze leicht wieder einbauen, da sie automatisch in die Schienen einrasten. Die seitlichen Sitze können (auch mit Kopfstütze) komplett umgeklappt werden. Je nach Position des Sitzes wird so der Zugang zur dritten Sitzreihe breiter bzw. der Kofferraum größer. Die Sitze können komplett zusammengeklappt seitlich hintereinander in einer Reihe verankert werden, so dass auf der jeweils anderen Seite des Innenraums genügend Platz frei wird, um ohne größere Umstände sperrige Gegenstände auch ungeplant mitnehmen zu können.

Für den Komfort sorgt eine für rechts und links getrennt regelbare Klimaautomatik, bei der sich außerdem die Luftmenge für die Fondpassagiere separat einstellen lässt. Serienmäßig sind die Wärmeschutz-Frontscheibe und die getönte Heckscheibe, als Sonderausstattung sind außerdem die Seitenscheiben der zweiten und dritten Sitzreihe in getönter Ausführung erhältlich, so dass der Klimakomfort zum Wohlbefinden aller Insassen beiträgt. Falls erforderlich, kann von der zweiten Sitzreihe bis zur Heckscheibe jedes Fenster mit getrennt erhältlichen Sonnenblenden individuell abgedunkelt werden. So wird das Reisen für jeden Einzelnen noch komfortabler.

Rekordverdächtig ist die Anzahl der Ablagen: Im unteren Teil der Mittelkonsole findet sich ein geräumiges Kühlfach mit Mulden für drei Getränkedosen. Darüber befindet sich eine Mehrzweckschublade mit Getränkehalter, abnehmbarem Aschenbecher und Ablagefach für den Zigarettenanzünder, wenn der Anschluss anderweitig belegt ist. In die Türablagen der drei Sitzreihen passen eine 1,5-Liter-Flasche, eine Getränkedose sowie andere Gegenstände. Bei einigen Ausführungen befinden sich unter den Vordersitzen Schubladen, am Mitteltunnel sind Riemen zur sicheren Befestigung einer Handtasche oder eines Laptop am Boden angebracht. Vom Brillenhalter am vorderen Dachhimmel bis hin zum Gepäcknetz im Kofferraum wurde der Stauraum optimal genutzt. Der Abfallbehälter (von der Größe einer Wasserflasche) und der Aschenbecher (von der Größe einer Getränkedose) sind abnehmbar und können an unterschiedlichen Befestigungspunkten frei im Fahrzeuginnenraum positioniert werden.

Der 807 ist mit sechs Airbags ausgestattet: zwei adaptiven Frontairbags, zwei Thoraxairbags und zwei Airbag-Vorhängen zum Schutz der Köpfe der Insassen in allen drei Sitzreihen. Dazu kommen sieben Dreipunkt-Sicherheitsgurte, von denen "die meisten" mit pyrotechnischen Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzern ausgestattet sind. der Beifahrer-Airbag lässt sich bei Montage eines Kindersitzes mit dem Zündschlüssel deaktivieren. Über einen raffinierten einklappbaren Panoramaspiegel mit Kugelgelenk (siehe Fotoserie) kann bei Bedarf von vorne aus mit den hinteren Passagieren Blickkontakt gehalten werden.

Klicken Sie hier, um Teil 2 aufzurufen »
text  Hanno S. Ritter
Verwandte Themen bei Autokiste
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.