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Mittwoch, 24. April 2024
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Maßnahmen zur technischen Lösung des Problems "toter Winkel"

EU-Kommission mit Richtlinien-Vorschlag für Fahrzeugspiegelsysteme

Siehe Bildunterschrift
Am 7. Januar 2002 hat die Europäische Kommission eine neue Richtlinie über Rückspiegel und Systeme für indirekte Sicht an Kraftfahrzeugen vorgeschlagen, wie heute mitgeteilt wurde. Ziel ist, eine größere Sicherheit durch verbesserte Spiegelsysteme zu erreichen und die Einführung neuer Techniken zur Verbesserung der indirekten Sicht von PKW- Bus- und LKW- Fahrern zu beschleunigen. Viele schwere Unfälle ereignen sich an Kreuzungen, Einmündungen und in Kreisverkehren, weil Fahrer wegen des "toten Winkels" andere Verkehrsteilnehmer im Nahbereich ihres Fahrzeugs nicht wahrnehmen. Die Kommission schlägt deshalb Maßnahmen zur Verkleinerung dieses toten Winkels vor.

Der Richtlinienvorschlag beruht auf Studien und Forschungsergebnissen, die die Kommission mit den Mitgliedstaaten, der Industrie und anderen Interessengruppen erörtert hat. Mit ihm soll die bestehende und zuletzt 1988 geänderte Rückspiegelrichtlinie um besondere Bestimmungen zur Verkleinerung des toten Winkels ergänzt werden. Die wichtigsten Neuerungen:
  • Bestimmte Fahrzeuge müssen mit zusätzlichen Spiegeln ausgerüstet werden (LKW mit Frontspiegeln, PKW mit Außenspiegeln auf der Beifahrerseite, PKW und leichte Nutzfahrzeuge mit asphärischen Spiegeln).
  • Die technischen Merkmale von Spiegeln werden neu bestimmt (z. B. Krümmungsradius der Oberfläche von Hauptaußenspiegeln jetzt 1.200 mm statt 1.800 mm), um das Sichtfeld zu vergrößern.
  • In bestimmten Fällen können statt Spiegel andere Systeme für indirekte Sicht wie Kamera-Monitor-Systeme installiert werden.
Mit der vorgeschlagenen Richtlinie, die vom Europäischen Parlament und vom Rat erlassen werden muss, werden erstmalig EU-weit harmonisierte verbindliche Anforderungen an Spiegel und Systeme für indirekte Sicht zum Anbau an Kraftfahrzeuge festgelegt, deren Erfüllung Voraussetzung für die Typgenehmigung ist.

Erkki Liikanen, für Unternehmen und Informationsgesellschaft zuständiger Kommissar: "Zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr müssen wir alle beitragen. Als Einzelpersonen tun wir das durch umsichtiges Fahren; der Staat fördert die Sicherheit lokaler und nationaler Ebene; doch bestimmte Sicherheitsprobleme erfordern eine europäische Lösung. Die technische Gestaltung von Kraftfahrzeugen ist ein Bereich, in dem europäische Normen helfen können, Leben zu retten."
text  Hanno S. Ritter
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