ARCD: Tiere sind jetzt auf "Brautschau" / Verstärkte Gefahr in den kommenden Wochen
Auf Straßen, an denen Wildwechselschilder installiert sind, sollte man in den kommenden Wochen besonders
vorsichtig sein, rät der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) allen Kraftfahrern, weil gerade jetzt viele Tiere
auf "Brautschau" seien. Die sprichwörtlichen Frühlingsgefühle träten beim Wild nämlich nicht so sehr im Lenz auf,
wie üblicherweise angenommen werde. Vielmehr falle die sogenannte Blatt- oder Brunftzeit überwiegend in den
Abschnitt zwischen September und Januar. Erfahrungsgemäß seien viele Tiere speziell in diesem Zeitraum in ihren
Reaktionen spontaner, was für Kraftfahrer zu kritischen Situationen führen könne.
Besonders gefährlich seien dabei die Morgen- und Abendstunden bzw. die Nachtzeit. Ein höheres Wildunfall-Risiko
drohe außerdem in den nächsten Wochen durch den häufig auftretenden Nebel. Weil Wild während der Brautschau-Zeit
vielfach erst ganz kurz vor herannahenden Fahrzeugen die Straße kreuze, sollten Kraftfahrer auf gekennzeichneten
Wildwechsel-Strecken generell das Tempo drosseln und verstärkt brems bereit sein. Der ARCD empfiehlt außerdem, in
Waldabschnitten vor allem nachts die Fahrbahnränder aufmerksam zu beobachten: Denn das Licht der Scheinwerfer
werde von den Augen der Tiere, die sich neben der Straße befinden, oft reflektiert. Das Wild sei deshalb in aller
Regel schon auf weitere Entfernung zu erkennen. Autofahrer könnten so rechtzeitig reagieren und drohende
Kollisionen möglicherweise vermeiden.
Laut Statistischem Bundesamt wurden allein im Jahr 1998 bei Wild-Unfällen auf deutschen Straßen 27 Tote, 878
Schwerverletzte und über 2.500 Leichtverletzte registriert. Am häufigsten zu Unfällen mit Wildtieren komme es,
so der Club, in den frühen Morgen- bzw. Abendstunden und nachts.
Taucht Wild im Scheinwerferlicht auf, sofort abblenden und bremsen sowie eventuell Hupsignale geben!