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ADAC fordert mehr Parkplätze für Lastwagen
Gefährliche Rast: Geparkte Lkw verursachen tödliche Unfälle
Die Lkw-Stellplätze in mehr als 50 Tank- und Rastanlagen an deutschen Transitrouten sind chronisch überfüllt. Das
ergibt eine Untersuchung in der Septemberausgabe der ADAC Motorwelt. Aus schierer Platznot parken viele
Lkw-Fahrer in den Zufahrten. Oder sie setzen ihre Fahrt übermüdet fort. Beides kann tödliche Folgen haben. Bei
LKW-Unfällen werden wegen Übermüdung bundesweit 350 Menschen pro Jahr verletzt und mehr als 20 getötet. Um diese
Zahlen deutlich zu senken, müssen nach einer Forderung des ADAC viel mehr Lkw-Stellplätze gebaut werden.
Im vergangenen Jahr haben sich allein in Nordrhein-Westfalen 69 Kollisionen mit stehenden Lastwagen ereignet. Im
Regierungsbezirk Karlsruhe gab es 156 Unfälle - vier mit tödlichen Ausgang. Nach neun Stunden müssen die
Brummifahrer, so schreibt es das Gesetz vor, eine Pause von elf Stunden einlegen. Nachzügler haben oft das
Nachsehen: Manche Anlagen sind besonders nachts so überfüllt, dasss ihnen nur ein Platz in der Zufahrt übrig
bleibt - ein großes Risiko für nachfolgende Fahrzeuge. Das ist zwar verboten, dann aber fast unvermeidbar, wenn
sich mehr als sechs Lastwagen pro Tag einen Stellplatz teilen müssen. Beamte bei der Autobahnpolizei können die
vergebliche Suche nach einem freien Rastplatz nicht selten auf den Fahrtenschreibern der Lkw nachlesen.
Der ADAC fordert die Verantwortlichen auf, dem wachsenden Güterverkehr auf Deutschlands Fernstraßen Rechnung zu
tragen und schnellstmöglich die Mittel für weitere Pausenzonen für Lkw-Fahrer zur Verfügung zu stellen. Dazu
gehöre auch ein Umdenken, was Liegenschaften der Bundeswehr betrifft: dort gibt es nach
Auffassung des Clubs genügend geeignete Flächen. Modellversuche würden beweisen, ob man auf diese Weise die angespannte
Situation etwas entschärfen könnte.
text Hanno S. Ritter
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