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Dienstag, 19. März 2024
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Die fünfte SL-Generation geht an den Start / Einzigartiges Paket modernster Fahrdynamiksysteme / Leichtbau-Karosserie mit hohem Aluminiumanteil / Dank Variodach Roadster und Coupé in einem

Begehrlichkeiten: Weltpremiere des neuen Mercedes SL

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Keine optischen Überraschungen, © DaimlerChrysler AG
aber insgesamt gelungen: Die fünfte Generation des Mercedes SL
Mit einem in vielen Beziehungen faszinierenden und anspruchsvollen Sportwagen setzt Mercedes-Benz im Herbst 2001 die lange Tradition seiner SL-Roadster fort. Der neue offene Zweisitzer repräsentiert die fünfte Generation dieser erfolgreichen Mercedes-Modellreihe, die 1954 mit dem legendären "Flügeltürer" 300 SL zu ihrem weltweiten Siegeszug startete. Seitdem hat die Stuttgarter Automobilmarke rund 490.000 Exemplare der exklusiven Traumsportwagen hergestellt.

Heute nun feierte der neue Roadster in den Hamburger Deichtorhallen vor ausgesuchtem Publikum und einer großen Show seine Weltpremiere. Dank einer weltweit einzigartigen Kombination modernster elektronischer Fahrwerkssysteme bietet der neue SL ein beispielloses dynamisches Fahr-Erlebnis und zugleich ein Höchstmaß an Fahrsicherheit. Er setzt damit neue Akzente unter den Sportwagen. Auch stilistisch darf der Neue nach dem ersten Eindruck als gelungen gelten. - Einige Details wollen wir Ihnen schildern:


Seitenansicht des neuen SL © DaimlerChrysler AG
Fahrdynamik: Modernste Systeme in weltweit einzigartiger Kombination

An der Spitze der technischen Meilensteine steht das elektrohydraulische Bremssystem Sensotronic Brake Control (SBC). Mercedes-Benz bietet es als weltweit erste Automobilmarke an. SBC arbeitet mit dem bewährten Stabilitätsprogramm ESP® und der aktiven Fahrwerksregelung Active Body Control (ABC) zusammen, die Karosseriebewegungen bei Kurvenfahrt oder beim Bremsen auf ein Minimum verringert. Somit steht in der neuen SL-Klasse serienmäßig ein einzigartiges Paket leistungsfähiger elektronischer Regelsysteme zur Verfügung.

Diese Innovationen revolutionieren die Bereiche Fahrwerk, Fahrsicherheit und Fahrdynamik und können mittelfristig die gesamte Automobilentwicklung verändern, so die selbstbewusste Einschätzung der Stuttgarter.

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So wird man ihn meist sehen - von hinten: © DaimlerChrysler AG
Mercedes SL 500 mit 306 PS
Das Sensotronic Brake Control ist der Einstieg in die Welt zukünftiger "By-Wire"-Systeme, die Befehle des Autofahrers nicht mehr mechanisch oder hydraulisch, sondern elektronisch - per Kabel - übertragen. Zu den wichtigsten Leistungsmerkmalen des SBC zählen die extrem hohe Dynamik beim Aufbau des Bremsdrucks sowie die genaue Beobachtung des Fahrer- und Fahrzeugverhaltens mittels aufwändiger Sensorik. So erkennt das System bereits den schnellen Wechsel des Fahrers vom Gas- aufs Bremspedal als Indiz für eine Notsituation und erhöht mit Hilfe eines Hochdruckspeichers automatisch den Druck in den Bremsleitungen. Gleichzeitig legt SBC die Beläge an die Bremsscheiben an, die dann beim Tritt aufs Bremspedal sofort mit voller Kraft zupacken können. Der Effekt: Ein bis zu drei Prozent kürzerer Anhalteweg bei einer Notbremsung - was sich wenig anhört, in der Praxis aber die entscheidenden Meter sein können. 

Außerdem bietet SBC dank der variablen Bremskraftverteilung mehr Sicherheit beim Bremsen in der Kurve und steigert dank der höheren Dynamik und Präzision auch die Leistungsfähigkeit des Brems-Assistenten und des elektronischen Stabilitätsprogramms ESP®.


Design: Stilvolle Verbindung von Tradition und Moderne

Die Linienführung symbolisiert die Technologieführerschaft des neuen SL-Sportwagens und weckt gleichzeitig Sympathie, Freude und Faszination fürs offene Autofahren, so jedenfalls der Pressetext. Dezent, aber dennoch wirkungsvoll, hätten die Designer Verbindungen zum Ur-Vater dieser Modellreihe aus dem Jahre 1954 hergestellt und auf diese Weise die traditionsreiche SL-Geschichte fortgeschrieben. Stilvoll harmonieren typische SL-Merkmale wie die seitlichen Luftöffnungen mit neuen Elementen aus der aktuellen Mercedes-Formensprache, die dem Roadster den Weg in die Zukunft weisen. Dazu gehören zum Beispiel die Vier-Augen-Scheinwerfer, die sich hier in nochmals überarbeiteter Interpretation zeigen. Insgesamt, so der erste Eindruck, ist das Design zwar nicht aufregend, aber in sich stimmig und damit gelungen. 


© DaimlerChrysler AG
Variodach jetzt auch im SL:
In 16 Sekunden auf oder zu
Variodach: In 16 Sekunden vom Roadster zum Coupé

Auch die Integration des neu entwickelten Variodachs beweist die hohe Designqualität des neuen SL, die sowohl bei geöffnetem als auch bei geschlossenem Dach die gleichen Botschaften vermitteln soll: Fahrspaß pur und eigenständige Eleganz.

Das prinzipiell bereits aus dem SLK bekannte Variodach wurde konsequent weiterentwickelt. Auf Knopfdruck lässt es sich binnen 16 Sekunden öffnen oder schließen, wobei eine neue intelligente Schwenkmechanik dafür sorgt, dasss die Dachkomponenten noch raumsparender im oberen Bereich des Kofferraums verschwinden. Darunter steht ein Gepäckraum mit einem Fassungsvermögen von 235 Litern (VDA-Messmethode) zur Verfügung. Ist das Variodach geschlossen, fasst der Kofferraum der neuen SL-Klasse (inklusive der Gepäckbox in der Reserveradmulde) insgesamt 317 Liter. Das sind rund 52 Liter mehr als beim Vorgängermodell.

Mit einer ab Mitte 2002 lieferbaren Variante aus Glas vermittelt das Variodach auch in geschlossenem Zustand roadstertypische Freiheit und dank seiner großen Glasfläche ein helles Innenraum-Ambiente - Smart-Feeling im Sportwagen?

So wird dank Variodach aus dem Sportwagen ein kompromissloses Erlebnis-Auto, das sowohl das Fahrvergnügen eines offenen Roadsters als auch den hohen Komfort eines Coupés bietet und damit nicht zuletzt maßgeblich zur Alltagstauglichkeit beiträgt.


Motor: Mit 306 PS in 6,3 Sekunden von null auf 100 km/h

Als weiterer Garant für ein dynamisches Sportwagen-Erlebnis gilt der bekannte V8-Motor, der aus fünf Liter Hubraum 225 kW/306 PS Leistung und 460 Newtonmeter Drehmoment entwickelt. Er zählt zu den stärksten Motoren in dieser Fahrzeugklasse, erfüllt die strengen Abgaslimits der EU-4-Norm und beschleunigt den neuen SL 500 in nur 6,3 Sekunden von null auf 100 km/h. Der Kraftstoffverbrauch beträgt im Mittel 12,7 Liter je 100 Kilometer und liegt damit trotz umfangreicherer Komfort- und Sicherheitsausstattung auf dem Niveau des Vorgängermodells.

Daran hat auch die moderne Leichtbaukarosserie der neuen SL-Klasse maßgeblichen Anteil: Motorhaube, vordere Kotflügel, Türen, Kofferraumdeckel, Tanktrennwand und andere Bauteile bestehen aus Aluminium, wobei vor allem die rund 1,40 Meter lange Motorhaube als Besonderheit unter den Leichtbaukomponenten gilt. Noch nie zuvor wurde in der Serienproduktion ein so großes und so aufwändig geformtes Bauteil komplett aus Aluminium hergestellt. Es ist rund 15 Kilogramm leichter als eine vergleichbare Motorhaube aus Stahlblech.

Auch die gute Aerodynamik der SL-Karosserie trägt zur Kraftstoffeinsparung bei. Der cW-Wert beträgt 0,29 und ist damit um über neun Prozent geringer als beim Vorgängermodell. So gesehen, verwundert allerdings die Verbrauchsangabe etwas: Der Neue ist leichter und windschnittiger, verbraucht aber genauso viel wie die ausgelaufene Generation. 


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Der neue Mercedes SL feierte in den Hamburger Deichtorhallen seine Weltpremiere. Es ist die inzwischen fünfte Generation des offenen Sportwagens seit den Tagen des legendären Flügeltürers 300 SL (linkes Bild), der bis heute übrigens der meistgebaute Mercedes ist ... bei den Modellautos. Im Interieur hat Mercedes keine Experimente gewagt, und doch eine exclusive Atmosphäre geschaffen. Im Cockpit gibt es zwei große Rundinstrumente unter großen Höckern und seitlich zwei kleine Anzeigen (Bild Mitte). Nochmals neu interpretiert wurde das mit der aktuellen E-Klasse eingeführte und inzwischen auch von C-Klasse, CLK und CL bekannte Vier-Augen-Gesicht. Dem Trend folgend sitzen die Xenon-Scheinwerfer unter Abdeckungen aus Klarglas. - Klicken Sie auf die Bilder, um eine Großansicht zu erhalten.
Fotos: © DaimlerChrysler AG


Sicherheit: Neuer Head-Thorax-Bag für perfekten Seitenaufprallschutz

Mit einem ganzheitlichen Konzept avanciert die SL-Klasse auf dem Gebiet der Fahrzeugsicherheit zum Vorbild einer neuen Sportwagen-Generation. Es berücksichtigt alle Aspekte der Fahrzeugsicherheit -- von der Unfallvermeidung mittels elektronischer Fahrdynamiksysteme wie SBC, ABC, Brems-Assistent oder ESP® über die Struktursicherheit der Karosserie bis zur schnellstmöglichen Rettung der Insassen nach einem Unfall.

Sportlich-exclusiv: © DaimlerChrysler AG
Rotes Leder auf Wunsch
Den Insassenschutz perfektionieren neben der hochfesten Karosseriestruktur unter anderem zweistufige Airbags für Fahrer und Beifahrer, neuartige Head-Thorax-Sidebags in den Türen, neu entwickelte Integralsitze, Leistungs-Gurtstraffer, Gurtkraftbegrenzer und der schon bekannte sensorgesteuerte Überrollbügel.


Ausstattung: Innovative Systeme und höchste Exklusivität serienmäßig

Die umfangreiche Serienausstattung der neuen Mercedes-Benz SL-Klasse entspricht den Wünschen anspruchsvoller Autofahrerinnen und Autofahrer, die neben technischer Perfektion großen Wert auf Komfort und Exklusivität legen. Klimatisierungs-Automatik, Xenonscheinwerfer, lederbezogene Integralsitze, Multifunktions-Lenkrad, Stereo-Autoradio, Memoryfunktion für die elektrisch einstellbaren Sitze und viele weitere wertvolle Details gehören zur Serienausstattung des SL 500. Auf Wunsch sind innovative Assistenzsysteme wie der Abstandsregel-Tempomat DISTRONIC, das automatische Notrufsystem TELEAID, das Bedien- und Anzeigesystem COMAND oder die elektronische Reifendruckkontrolle lieferbar.


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Eine Traumbesetzung: © DaimlerChrysler AG
Der neue Mercedes SL
Innenraum: Reminiszenz an die Sportwagen-Tradition von Mercedes-Benz

Leder, Edelholz und Aluminium sind die Materialien, die im Innenraum SL-typische Exklusivität und Wertanmutung garantieren. Mercedes-Kunden können zwischen zwei Ledersorten, vier hochwertigen Zierteilen und fünf Ausstattungsfarben wählen. Matt glänzender Chrom umrahmt die vier Einzelinstrumente des SL-Cockpits und tritt auch an anderen liebevoll gestalteten Details des Interieurs in Erscheinung. Das Cockpit macht durch vier Einzelinstrumente auf sich aufmerksam, deren beiden mittleren im klassischen Chronometer-Design gestaltet sind und damit Erinnerungen an die Sportwagen früherer Jahre wecken sollen. Im gleichen Stil präsentieren sich auch die Aluminiumringe im Bediengerät der Klimatisierungs-Automatik.

Die Legende lebt. Unverändert kennzeichnet das Kürzel „SL“ ein Automobil, das neben perfekter Technik Faszination und Leidenschaft weckt. Möge der Neue wieder zum Klassiker avancieren.
text  Hanno S. Ritter
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