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Freitag, 19. April 2024
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444 PS und 620 Newtonmeter entwickelt die überarbeitete V12-Maschine

Luxuriöse Dynamik par excellence - Mercedes S 63 AMG und CL 63 AMG

Siehe Bildunterschrift
Auf S-Klasse-Basis © DaimlerChrysler AG
entsteht der S 63 AMG
Mit S 63 AMG und CL 63 AMG präsentiert Mercedes-Haustuner AMG zwei luxuriöse Zwölfzylinder-Spitzenmodelle, die in Fahrdynamik und Leistungsentfaltung bisher ungekannte Maßstäbe setzen sollen. Für ein hochkarätiges Antriebserlebnis sorgt der neu entwickelte V12-Motor, dessen Leistungs- und Drehmomentwerte bereits auf dem Papier beeindrucken: Der AMG-Hightech-Zwölfzylinder schöpft aus 6.258 Kubikzentimeter Hubraum eine Leistung von 326 kW/444 PS sowie ein maximales Drehmoment von 620 Newtonmetern.

Die faszinierenden Motordaten ermöglichen Fahrleistungen der Extraklasse: Von null auf 100 km/h beschleunigt der Mercedes-Benz CL 63 AMG in nur 5,5 Sekunden, der S 63 AMG absolviert diese Übung 0,2 Sekunden langsamer. Die Höchstgeschwindigkeit beider Modelle liegt bei 250 km/h (elektronisch abgeregelt), auf besonderen Kundenwunsch sollen beide Hochleistungsautomobile jedoch auch ohne Geschwindigkeitslimitierung erhältlich sein.

Neben dem imposanten Spitzenwert von 620 Newtonmetern bei 4.400/min überzeugt vor allem der Drehmomentverlauf des neuen AMG-V12-Motors: Zwischen 2.500 und 5.800/min stehen permanent über 530 Newtonmeter, also 85 Prozent des Drehmoment-Maximums zur Verfügung. Das üppige Kraftangebot ermöglicht Beschleunigungsvorgänge auf dem Niveau reinrassiger Super-Sportwagen ebenso wie souveränes und entspanntes Dahingleiten im höchsten Gang, um den in dieser Fahrzeugklasse hohen Kundenanspruch nach exquisiter Fahrkultur zu erfüllen. Die Modelle werden auf der IAA im September offiziell präsentiert und anschließend im Markt eingeführt.

Umfangreiche Modifikationen im Motor-Innenleben
Der AMG-Zwölfzylindermotor ist eine Neuentwicklung auf Basis des bekannten V12-Triebwerks mit 5,8 Liter Hubraum, der die Mercedes-Benz Modelle S 600 und CL 600 antreibt. Die Ingenieure der Mercedes-AMG GmbH haben unter Berücksichtigung ihrer in mehreren Jahrzehnten gewonnenen Motorsport-Erfahrungen folgende Komponenten neu konstruiert:
  • Kurbelgehäuse mit optimiertem Kühlsystem;
  • aus dem vollen gefräste Kurbelwelle, gewichtsoptimiert und aus speziellem, dauerhaltbarem Werkstoff gefertigt;
  • gewichtsoptimierte Kolben;
  • Nockenwellen mit größerem Ventilhub;
  • Saugrohr mit vergrößerten Kanälen.
Der geänderte Kurbeltrieb sowie das neue Bohrung-Hub-Verhältnis führen zu einer Erhöhung des Hubraums von 5.786 Kubikzentimetern auf 6.258 Kubikzentimeter. Die Modifikationen am Ventiltrieb sowie das neue Saugrohr ermöglichen über den gesamten Drehzahlverlauf eine optimale Zylinderfüllung. Langlebigkeit sollen sowohl die hochwertigen Materialien der Motormechanik als auch der optimierte Öl- und Kühlkreislauf des Motors garantieren. Die aufwändige Anpassung des Motormanagements ist nicht nur für die bullige Leistungs- und Drehmomententfaltung verantwortlich, sondern auch für den höchst effizienten Wirkungsgrad des mit Doppelzündung, Dreiventiltechnik und Ionenstrom-Diagnose ausgestatteten V12-Motors, das die derzeit gültigen Abgasnormen EU 3 und D4 erfüllt. Auch die Limits der erst ab 2005 gültigen, strengen EU-4-Abgasnorm würden von den neuen Modellen bereits heute unterboten, hieß es.

Auch die zweiflutige Abgasanlage des Zwölfzylinders haben die Spezialisten von Mercedes-AMG perfektioniert. Im Sinne einer möglichst widerstandsarmen Abgasführung wurde der Rohrdurchmesser hinter den beiden Unterboden-Katalysatoren größer gewählt. Einen stimmigen Abschluss liefern die beiden ovalen, verchromten Endrohre im typischen AMG-Look; ihnen entweicht ein "neu komponierter, begeisternder" Zwölfzylinder-Sound, der trotz seiner "Markantheit" den Langstreckenkomfort jedoch keineswegs beeinträchtige, wie Mercedes sich zu betonen beeilte.

Auch die Limousine trägt © DaimlerChrysler AG
die zweiflutige Abgasanlage
Traditionell wird bei Mercedes-AMG jeder Motor von Hand aufgebaut - ein AMG-Techniker montiert unter engsten Toleranzen jeweils ein komplettes Triebwerk. Anschließend muss jeder V12-Motor seine Leistungsfähigkeit bei einem ausführlichen Prüfstandslauf unter Beweis stellen.

Die Kraftübertragung übernimmt ein in der Abstimmung angepasstes Fünfgang-Automatikgetriebe mit Tippschaltung. Der Leistungs- und Drehmomentzuwachs und die dadurch gestiegenen Fahrleistungen erforderten neu definierte Schaltpunkte. Verstärkte Antriebswellen an der Raumlenker-Hinterachse runden die antriebsseitigen Maßnahmen ab.

Bremsanlage und Fahrwerk des S 63 AMG und CL 63 AMG haben die AMG-Ingenieure nicht verändert - bewusst, wie es heißt. Perfekte Verzögerung in allen Fahrsituationen garantiert die groß dimensionierte Bremse der Modelle S 600 und CL 600 mit vier innen belüfteten und vorn perforierten Scheibenbremsen. Das aktiv geregelte Fahrwerk Active Body Control (ABC) gleicht mittels Hochdruck-Hydraulik und leistungsfähiger Steuergeräte Karosseriebewegungen blitzschnell aus und reduziert beispielsweise die Seitenneigung in schnell gefahrenen Kurven auf ein Mindestmaß. Auf Knopfdruck kann im "Sport"-Kennfeld der Karosserie-Wankwinkel nochmals spürbar reduziert werden.

AMG-Leichtmetallräder und AMG-Styling auf Kundenwunsch
Serienmäßig rollen die neuen Hochleistungsmodelle auf Leichtmetallrädern der Dimension 7,5 J x 17, die mit Reifen im Format 225/55 R 17 bestückt sind. Eindeutige sportliche Akzente setzen die auf Wunsch lieferbaren Rad-Reifen-Kombinationen in 18 und 19 Zoll. Speziell die mehrteiligen AMG-Leichtmetallräder im Format 8,5 J x 19 (vorne) und 9,5 J x 19 (hinten) mit Mischbereifung in 245/40 R 19 und 275/35 R 19 stellen optisch und fahrdynamisch einen Leckerbissen der besonderen Art dar. Überdies sollen die AMG-Leichtmetallräder für eine noch effizientere Belüftung der Bremsscheiben sorgen.

Das AMG-Stylingpaket ist auf Wunsch lieferbar; es umfasst eine markant geformte Frontschürze, spezielle Seitenschwellerverkleidungen sowie eine bullige Heckschürze. Die reichhaltige Serienausstattung beider Modelle enthält unter anderem das AMG KombiInstrument mit 320-km/h-Skala, das Multimedia-System COMAND, Edelholz-Zierteile, Nappalederpolster, Klimatisierungsautomatik, Parameter-Lenkung und ein Schiebe-Hebedach in Glas. Die Limousine fährt mit Xenon-Licht, das Coupé hat sogar Bixenon-Scheinwerfer.

Siehe Bildunterschrift
Schon vor 30 Jahren © DaimlerChrysler AG
baute AMG eine Hochleistungs-Limousine
Hochleistungs-Limousine Mercedes-Benz 300 SEL 6.3 AMG vor 30 Jahren
Mit den neuen Modellen will AMG an die 1971 präsentierte Hochleistungslimousine Mercedes-Benz 300 SEL 6.3 AMG anknüpfen. Deren leistungsgesteigerter Achtzylindermotor mobilisierte stolze 235 kW/320 PS und sorgte bereits damals für eindrucksvolle Fahrleistungen auf dem Niveau reinrassiger Sportwagen.
text  Hanno S. Ritter
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