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Gute Trainingszeit, aber kein Zieleinlauf:
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© ZF FN AG
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Der Schweizer Markus Bösiger auf MAN
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Eine für alle Teilnehmer unbefriedigende Situation bot sich der Truck-Race-Szene am 23. und 24. Juni im
französischen Nogaro: Lediglich vier Super-Race-Trucks rollten zum fünften Saisonlauf des FIA European Truck
Racing Cup 2001. Nach der ursprünglichen Planung mit nur zehn Saisonrennen, stellte der zusätzlich in den
Kalender aufgenommene Nogaro-Lauf viele Teams vor Probleme. So standen lediglich die drei Super-Race-Trucks von
MAN und der Caterpillar am Start - ein entsprechend leichtes Spiel war vorprogrammiert.
Im vergleichsweise leeren Fahrerlager stand auch der Service-Truck der ZF Friedrichshafen AG. Schon seit mehr als
zehn Jahren leisten die Getriebespezialisten vom Bodensee ihren Service - auf sämtlichen Rennstrecken
Europas. Bereits am trainings- und rennfreien Freitag waren die ZF-Techniker im Einsatz. Beim MAN TR 1400 des
Schweizers Markus Bösiger wurde eine weitere Anpassung der neuen Getriebeelektronik vorgenommen. Der
Tabellendritte dankte dies mit einer unglaublichen Fabelzeit im Training: Bösiger war im silbernen MAN rund eine
Sekunde schneller als Harri Luostarinen im Caterpillar. Hinter dem Finnen erkämpfte sich Fritz Kreutzpointner
(Burghausen) den dritten Startplatz für das Qualifikationsrennen.
In diesem niedriger bepunkteten Vorlauf war Harri Luostarinen schon beim Start hellwach. Der amtierende
Europameister beschleunigte seinen pechschwarzen Langhauber optimal, um sich schon vor der ersten Kurve an Markus
Bösiger vorbeizubremsen. Der Zieleinlauf dann wenig spektakulär: Luostarinen vor Bösiger, Kreutzpointner und dem
Spanier Antonio Albacete. Die wenigen Teilnehmer setzten dann im Hauptrennen turbulente Akzente. Markus Bösiger
gewann den Start, gefolgt von Harri Luostarinen und Fritz Kreutzpointner. Gegen Rennmitte blies Fritz zum
Angriff, schnappte sich zuerst Luostarinen und jagte dann Bösiger in den Kies. Während der eine MAN-Pilot,
nämlich Fritz Kreutzpointner, vor dem Caterpillar von Harri Luostarinen gewann, ärgerte sich der Markenkollege über die
Sporthoheit. "Ich finde keine Erklärung für mein angeblich unsportliches Fahren. Klar, lege ich Protest ein", meinte Markus
Bösiger nach seiner Disqualifikation. So endete ein Rennen, das ohnehin einer fairen
Sportlichkeit entbehrt - oder ist diese gegeben, wenn die halbe Gegnerschaft fehlt?