forsa-Umfrage: Nur jeder Dritte plant Neuwagenkauf / Service steht weiter ganz oben
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Rolf
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Leuchtenberger
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Nur jeder dritte Kunde mit Kaufabsichten in diesem oder im nächsten Jahr will sich für einen Neuwagen
entscheiden. 57 Prozent hingegen erklärten als Kaufabsicht einen gebrauchten Pkw. Diese Ergebnisse einer vom
Deutschen Kraftfahrzeuggewerbe in Auftrag gegebenen forsa-Umfrage präsentierte Rolf Leuchtenberger, Präsident des
Verbandes der Autohäuser und Werkstätten in Deutschland, mit dem Hinweis, diese Quoten hätten sich dramatisch
zuungunsten der Neuen entwickelt.
Im vergangenen Jahr wollten von den rund 22 Prozent Kaufwilligen noch 46 Prozent einen neuen und 43 Prozent einen
gebrauchten Wagen kaufen. Selbst die Erfahrungen der vergangenen Jahre, nach denen es rund 1,1 Millionen spontane
oder vorgezogene Käufe geben könne, verdeutliche die instabile Automobilkonjunktur in Deutschland. Die Ergebnisse
der repräsentativen Befragung seien eine Herausforderung für die gesamte Automobilwirtschaft.
Die Ergebnisse stellte Leuchtenberger aus Anlass der Mitgliederversammlung des Kfz-Verbandes in Hannover vor. Die
Studie bestätige unter anderem die Auffassung des Verbandes, dasss dem Internet mittelfristig als Verkaufskanal
keine große Bedeutung zukomme, da das Produkt Automobil in seiner Beratungsintensität und der vom Verbraucher
gewünschten Probefahrt kaufentscheidende Dienstleistungen nicht übernehmen könne.
Einen hohen Stellenwert misst hingegen die Mehrzahl der befragten Autofahrer der Kopplung von Autokauf und Service bei: 80 Prozent würden in einem Supermarkt ohne Kundendienst kein neues Fahrzeug kaufen.
Wichtiges Kriterium von Verbraucherzufriedenheit ist ebenso die Händler- wie Werkstattnähe. Die Beantwortung der
Frage, welche Entfernung die Werkstatt, zu der das Auto zum Kundendienst oder zur Reparatur gebracht werde, haben
dürfe, ergab folgendes Meinungsspektrum: 31 Prozent gaben an, die Entfernung dürfe nicht mehr als 10 Minuten
betragen, jeder Zweite wäre nicht bereit, mehr als 30 Minuten an Zeit zu investieren.
Die Umfrage verdeutliche die Bedeutung des Service in mehrfacher Hinsicht: Für 97 Prozent der potentiellen Autokäufer ist er sehr wichtiges/wichtiges Kriterium, gefolgt von freundlichem (95 Prozent) und fachkompetentem Personal (83 Prozent).
Äußerst kritisch bewertete Leuchtenberger die ermittelten Reaktionen auf die Kraftstoffpreiserhöhung: Die Hälfte der interviewten 18- bis 29-jährigen spare an Inspektionen und Wartung. Wenn man bedenke, dasss viele ältere, daher mängelanfällige Fahrzeuge in der genannten Altersschicht gefahren würden, werde diese Entwicklung ein hohes Risiko für die Verkehrssicherheit darstellen.
Drei von vier Befragten erklärten, die hohen Kraftstoffpreise beeinflussen das Kauf- und Fahrverhalten. Im Vergleich zum Vorjahr verdoppelte sich die Zahl derer, die weniger fahren wollten: 67 Prozent erklärten dies. Fast jeder Dritte will seinen Autokauf verschieben und 13 Prozent wollen an Inspektion und Wartung sparen.