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Freitag, 29. März 2024
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Gemeinsame Aktion mit dem ZDK bundesweit im Juni

TÜV: Stoßdämpfer-Check kostenlos

Siehe Bildunterschrift
Im Juni kostenlos beim TÜV: © ZDK/GP
Stoßdämpfer-Check
Bordsteinkante hoch, Bordsteinkante runter, Schlagloch hier und Schlagloch da - "ein guter Stoßdämpfer hält's aus". Aber Vorsicht, denn bereits nach 60.000 gefahrenen Kilometern können die Stoßdämpfer erste Schwächen zeigen - je nachdem, wie sehr sie belastet wurden. Sind die Dämpfer schwach, wird es aber gefährlich. Das Fahrverhalten eines Fahrzeuges verschlechtert sich durch die nachlassende Wirkung der Stoßdämpfer extrem. Was sich am Anfang nur schleichend bemerkbar macht, kann später in einer Extremsituation, z. B. bei einer Vollbremsung, schlimme Folgen haben: der Bremsweg verlängert sich, das Auto schlingert oder bricht aus ...

Kostenlos testen nun wieder viele TÜV-Stationen vom 11. bis 22. Juni die Stoßdämpfer an Pkw. Schon zum drittenmal beginnt dieser Tage die von den TÜVs zusammen mit den Stoßdämpferherstellern, dem Institut für Verkehr und Umwelt e.V. (IVU) und dem Kfz-Gewerbe (ZDK) gemeinsam initiierten bundesweiten Aktion. Im vergangenen Jahr nutzten allein beim TÜV Nord über 5.000 Autofahrer die Chance, diesen Test machen zu lassen. Ergebnis: Immerhin 14 Prozent der untersuchten Stoßdämpfer waren mangelhaft.

Alte, beanspruchte Stoßdämpfer können für Insassen von Fahrzeugen gefährlich werden. Daher empfehlen die Fahrzeug-Fachleute des TÜV Nord am besten regelmäßige Stoßdämpfer-Tests. Je älter Fahrzeuge sind, desto eher verlieren Räder auf unebenen Fahrbahnen den Kontakt zur Straße - Bremsen und Lenken ist nur noch eingeschränkt möglich. "Das kann schon bei Tempo 50 fatale Folgen haben, weil das Auto unkontrollierbar sein kann", warnt Roger Eggers, Fahrzeug-Fachmann bei der TÜV Nord Straßenverkehr GmbH.

Stoßdämpfer haben im Fahrzeug die Aufgabe, unerwünschte Bewegungen um die Hoch-, Längs- und Querachse eines Fahrzeugs wirkungsvoll abzubauen. Nach Überfahren von Bodenwellen reduzieren leistungsstarke Stoßdämpfer die auftretenden Schwingungen, sie sorgen so für Fahrkomfort und Sicherheit. "Drei Faktoren sind wichtig, wenn es um die Beurteilung von Stoßdämpfern geht", sagt Roger Eggers. "Erstens sollen Räder nicht den Bodenkontakt verlieren, wenn es über unebene Fahrbahnen geht, zweitens muss gewährleistet sein, dasss auch die Kurvenstabilität erhalten bleibt, und drittens schließlich müssen Brems- und Lenksicherheit gewährleistet sein. Das alles aber funktioniert nicht mehr besonders gut bei alten und stark beanspruchten Stoßdämpfern." Denn: Stoßdämpfer verschleißen im täglichen Einsatz. Folge: Räder hüpfen auf der Fahrbahn, die Bodenhaftung der Reifen ist vermindert; Konsequenz sind längere Bremswege, schlechtere Kurvenstabilität und erhöhter Reifenverschleiß.

Für moderne elektronische Komponenten wie ABS und ESP ist die Wirksamkeit von Stoßdämpfern von entscheidender Bedeutung, da die zugehörigen Sensoren exakt geführte Räder benötigen. In Fahrzeugen mit ABS führen defekte Stoßdämpfer auf schlechten Straßen zu erheblich längeren Bremswegen.

Für alle Autofahrer, die weiter sicher und mit ruhigem Gewissen von A nach B fahren wollen, empfiehlt sich nun der Stoßdämpfertest beim TÜV. Im Rahmen der Aktion können alle Autofahrer zwischen Montag, 11. Juni, und Freitag, 22. Juni, die Stoßdämpfer auf Herz und Nieren prüfen lassen - und das kostenlos.
text  Hanno S. Ritter
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