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Strahlende Sieger:
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© Jaguar Deutschland GmbH
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Schumacher (Ferrari) und Irvine (Jaguar)
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Ein Rennen voller Überraschungen und Premieren - selten zuvor war der GP in Monte Carlo so spannend. Nachdem am
Samstag im Qualifying David Coulthard seinen Rivalen Michael Schumacher quasi in letzter Sekunde die
Pole-Positon abnahm, war man auf das Duell
der beiden in den Straßenschluchten der monegassischen Hafenstadt gespannt. Allerdings spielte der McLaren schon
am Vorstart Coulthard einen bösen Streich: Der Motor ging aus, und anstatt von ganz vorne zu starten, musste sich
Schumachers Rivale hinten anstellen.
Dadurch war die Bahn frei für den amtierenden Weltmeister und er ließ sich den Sieg bis zum Schluss nicht mehr
aus den Händen nehmen. Hinter ihm entwickelte sich ein dramatisches Rennen. Konnte Häkkinen die Mercedesfahnen
die ersten Runden noch hochhalten, kämpfte David Coulthard darum, vielleicht noch den einen oder anderen WM-Punkt
noch zu ergattern. In der ersten Runde war für "Quick-Nick" Heidfeld das Rennen schon zu Ende. In einer Kurve
berührte er einen Arrows und landete in den Leitplanken. Nicht anders erging es dem wiederum ungestümen Pablo
Montoya, der zwei Runden später seinen BMW-Williams in die Planken rammte.
In der 17. Runde erneut ein Schock für McLaren: Mika Häkkinen kam mit Defekt an die Box, und schnell stellte sich
heraus, dasss an ein Weiterfahren nicht zu denken ist. Vorne nun also ungefährdet Michael Schumacher vor seinem
Teamkollegen Barrichello. Coulthard hatte zu dieser Zeit schon länger mit Arrows-Pilot Bernoldi zu tun, der ihn
einfach nicht überholen ließ. Zur Halbzeit des Rennens musste der hartnäckige Brasilianer tanken, und der
Mercedes-Pilot hatte freies Fahren. Alesi und Frentzen kämpften verbissen um den sechsten Platz, der Franzose als
dienstältester Formel 1-Pilot konnte erst aufatmen, als Frentzen seinen Jordan im Tunnel aneckte und ziemlich
beschädigt auf die Schwimmbad-Schikane zuschlidderte.
Dann der Totalausfall für BMW: In der 58. Runde wurde Ralf Schumacher deutlich langsamer und hatte mit
Elektronikproblemen zu kämpfen. Er fuhr an die Box und stieg entnervt aus. Wieder keine Zielankunft in Monaco,
Ralf muss ein weiteres Jahr warten. Durch den Ausfall wurde Eddi Irvine auf den dritten Platz
gespült, David
Coulthard war mittlerweile Sechster und hatte als letzter Fahrer nur 15 Runden vor Schluss getankt. Plötzlich fuhr
Alesi an die Box und ließ sich neue Reifen aufziehen, Coulthard erreichte so noch zwei WM-Punkte, der gerechte
Lohn für eine tolle Aufholjagd. Alesi rettete den sechsten Platz ins Ziel, das war der erste Punkt in diesem Jahr
für das Prost-Team.
Ziemlich unauffällig landete Jaques Villeneuve auf dem vierten Rang. Aber vor ihm großer Jubel bei Jaguar, Irvine
schaffte den ersten Podiumsplatz für die Grünen mit seinem hervorragenden dritten Platz. In der letzten Runde
ließ es Leader Schumacher langsam angehen, und Barrichello kam bis auf 0,4 Sekunden an ihn heran, allerdings mehr
für die Fotografen, die den roten Doppelsieg so prima ins Bild bekamen.
Schumacher fehlt nun nur noch ein Sieg beim GP in Monaco, dann hat er mit Ayrton Senna gleichgezogen. In der WM
führt Schumacher jetzt mit 52 Punkten vor Coulthard (40) und Barricello mit 24 Punkten. Die WM ist sicherlich
noch nicht entscheiden, aber mit diesem Sieg und Coulthards Pech hat "Schumi" beste Chancen, seinen WM-Titel
erfolgreich zu verteidigen.