Als "besorgniserregend und unverantwortlich" bezeichnet der ADAC den Zustand vieler Brückengeländer. Oft müsse
der Autofahrer bei einem Unfall auf einer Brücke damit rechnen, dasss der Wagen durch das Geländer bricht und in
die Tiefe stürzt. So das Ergebnis einer Stichprobe, die die Zeitschrift "ADAC motorwelt" jetzt bundesweit
durchführte. Anlass der Untersuchung war eine Häufung von Brückenunfällen in Rheinland-Pfalz, bei denen der Wagen
entweder tatsächlich oder um ein Haar den Abgrund hinunter stürzte.
Viele Brückengeländer sind, so der ADAC, nicht für die Kollision mit einem Pkw konstruiert. Zudem weisen sie
häufig Materialschwächen auf und werden oftmals nur notdürftig repariert. Die vorgeschriebenen Schutzplanken als
zusätzliche Sicherungsmaßnahme vor dem Geländer sind besonders auf Landstraßenbrücken im Süden Deutschlands
Mangelware. "Bei rund 90 Milliarden Mark, die der Staat jährlich durch den Straßenverkehr einnimmt, kann es nicht
sein, dasss die Sicherheit der Autofahrer so eklatant aufs Spiel gesetzt wird", so ADAC Vizepräsident für Verkehr,
Dr. Erhard Oehm.
Deshalb fordert der ADAC folgende Maßnahmen:
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Brückengeländer durch die Bauverwaltung kontrollieren und Beschädigungen sofort reparieren lassen
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Brücken mit einer erlaubten Geschwindigkeit von mehr als 50 km/h umgehend mit den vorgeschriebenen Schutzplanken
versehen
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schwache Aluminiumgeländer durch stabilere Stahlkonstruktionen ersetzen und professionell mit Betonankern
befestigen.
Aber nicht nur verbesserte Geländer können die Sicherheit der Autofahrer erhöhen. Zudem müssen nach Ansicht des
Clubs schlüpfrige Fahrbahnbeläge durch griffige ersetzt, Aquaplaningfallen beseitigt und warnende Windsäcke
aufgestellt werden.
Die ausführliche Berichterstattung mit der Nennung der 39 gefährlichsten untersuchten Brücken in Deutschland ist
in der April-Ausgabe der "ADAC motorwelt" nachzulesen.