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Donnerstag, 28. März 2024
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Anhaltend hohe Unzufriedenheit bei den deutschen Automobilhändlern

Markenmonitor 2001

Die deutschen Automobilhändler sind mit ihren Herstellern und Importeuren weiterhin sehr unzufrieden. Zu diesem Ergebnis kommt der zum vierten Mal im Auftrag von EurotaxSchwacke durch das Instititut für Automobilwirtschaft (IFA) durchgeführte MarkenMonitor. Mit einem Durchschnittswert von 2,94 (2000: 2,96) nach Schulnotensystem bewegt sich die Beziehung der Händler zu ihren Herstellern und Importeuren nach wie vor in der "Zone der Unzufriedenheit". Besonders unzufrieden zeigen sich in der Repräsentativerhebung, bei der mehr als 1.000 Händler telefonisch befragt wurden, die Händler deutscher Volumenhersteller wie Ford, Opel und Volkswagen sowie der großen Importfabrikate. Die höchsten Zufriedenheitswerte weisen Händler auf, die für die deutschen Premiumhersteller tätig sind.

Die Unzufriedenheit der deutschen Automobilhändler richtet sich vor allem gegen ihre mangelnde Einbeziehung bei Entscheidungen, fehlende Unterstützung beim Gebrauchtwagengeschäft sowie die Margen- und Bonussysteme. Schon fast chronische Unzufriedenheit besteht über die Großabnehmerregelungen, die fehlende Unterstützung der Hersteller zur besseren Werkstattauslastung sowie die zu niedrigen Werbekostenzuschüsse.

Verbessert hat sich die Händlerzufriedenheit im Bereich der Produktpolitik. So äußern sich die meisten Händler relativ positiv über die Attraktivität der Modellpalette und die Qualität der Fahrzeuge. Gestiegen ist die Zufriedenheit auch im Hinblick auf die Größe der Marktverantwortungsgebiete. Hier wirkt sich zweifellos die Ausdünnung vieler Händlernetze durch die Hersteller und Importeure aus. So äußern sich die größeren Händler hier deutlich zufriedener als kleinere Händler, die eher zu den Opfern der veränderten Vertriebspolitik gehören.

Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung der Marken- und Vertriebspolitik für den Markterfolg wird der MarkenMonitor in den nächsten Jahren zu einem umfassenden Instrument zur Messung der Marketing- und Vertriebsleistungen bei den Automobilherstellern und -importeuren weiterentwickelt. Neben der Händlerzufriedenheit sollen auch weitere Indikatoren zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Marketing und Vertrieb - wie etwa die Markenstärke und die Marktausschöpfung - herangezogen werden. Vorgestellt wird der Market Performance Index (MPI) erstmals bei der Präsentation der fabrikatsspezifischen MarkenMonitor-Ergebnisse anlässlich der Auto Mobil International am 20. April 2001 in Leipzig.
text  Hanno S. Ritter
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